ist Leiden. Nichts ist so gallebitter wie Leiden: und nichts so honigsüß wie Gelittenhaben.
Meister Eckhart
Ein Frühlingsbote
Die Sonne hat die weiche, weiße Decke
mit ihren ersten sommerhellen Strahlen
erbarmungslos dem Frühling weggezogen –
nun lugt er zaghaft um des Hauses Ecke.
Die wintermüden Augen muss er reiben,
vom Schlaf noch trunken, reckt er sich und gähnt.
Er zwinkert kurz und überlegt sodann:
Soll ich den Winter wirklich schon vertreiben?
Ein leiser Ton scheint plötzlich ihn zu stören –
durch letzte Reste alten Schnees hat mühsam
Schneeglöckchen tapfer sich hindurch gekämpft
und lässt sein helles, zartes Läuten hören.
Da will der Frühling auch nicht länger warten –
er gibt sich einen Ruck, er gähnt noch mal
und reibt den letzten Schlaf aus seinen Augen –
dann setzt er seinen Fuß in unsern Garten.
© Christa Kluge
Meister Eckhart
Ein Frühlingsbote
Die Sonne hat die weiche, weiße Decke
mit ihren ersten sommerhellen Strahlen
erbarmungslos dem Frühling weggezogen –
nun lugt er zaghaft um des Hauses Ecke.
Die wintermüden Augen muss er reiben,
vom Schlaf noch trunken, reckt er sich und gähnt.
Er zwinkert kurz und überlegt sodann:
Soll ich den Winter wirklich schon vertreiben?
Ein leiser Ton scheint plötzlich ihn zu stören –
durch letzte Reste alten Schnees hat mühsam
Schneeglöckchen tapfer sich hindurch gekämpft
und lässt sein helles, zartes Läuten hören.
Da will der Frühling auch nicht länger warten –
er gibt sich einen Ruck, er gähnt noch mal
und reibt den letzten Schlaf aus seinen Augen –
dann setzt er seinen Fuß in unsern Garten.
© Christa Kluge