Direkt zum Hauptbereich

Oft scheint es nur, daß es zwischen zwei Menschen keine Berührungspunkte gebe, in

Wirklichkeit sind aber doch welche vorhanden. Es ist nur eine Folge der menschlichen Trägheit, daß die Menschen sich so voneinander absondern und nichts miteinander zu tun haben wollen.
Fjodor Michailowitsch Dostojewskij

Womit beginnt Größe? Mit Hingebung an eine Sache, welche es auch sei, mit gänzlichem Absterben der persönlichen Eitelkeit.
Jacob Christoph Burckhardt

Wahrhaftig liebt nicht, wessen Herz nicht immer liebt. –
Euripides

Es ist einfacher, die Prinzipien eines Philosophen zu verteidigen, als sie zu leben.
© Willy Meurer

Durchgreifen heißt oft sich vergreifen.
© Walter Ludin

Gemeoss

Die Natur will, daß die Kinder, ehe sie Männer werden, Kinder sein sollen.

Wenn wir diese Ordnung umkehren wollen, so bringen wir vorzeitige Früchte hervor, denen es an der gehörigen Reife wie am rechten Geschmack fehlt und in kurzem verderben. Jean-Jacques Rousseau Sie saßen und tranken am Teetisch, Und sprachen von Liebe viel. Die Herren die waren ästhetisch, Die Damen von zartem Gefühl. Die Liebe muß sein platonisch, Der dürre Hofrat sprach. Die Hofrätin lächelt ironisch, Und dennoch seufzen sie: Ach! Der Domherr öffnet den Mund weit: Die Liebe sei nicht zu roh, Sie schadet sonst der Gesundheit. Das Fräulein lispelt: So? Die Gräfin spricht wehmütig: Die Liebe ist eine Passion! Und präsentiert gütig Die Tasse dem Herrn Baron. Am Tische war noch ein Plätzchen; Mein Liebchen, da hast du gefehlt. Du hättest so hübsch, mein Schätzchen, Von deiner Liebe erzählt. Heinrich Heine

Nie gleicht ein Mensch dem andern, niemals gleicht ein Kind seinen Eltern. Niemand

ist verantwortlich für das Leben, wie es wird, als der Mensch selbst. Hermann Stehr Höflichkeit ist Staatspapier des Herzens, das um so größere Zinsen trägt, je unsicherer das Kapital ist. Carl Ludwig Börne Mit einigen Worten ändert man schwer einen Menschen; eine vierzigjährige Natur ist härter als Nagelfluh, und Nagelfluh knübelt man nicht mit den Fingern auseinander. Jeremias Gotthelf Das Recht verkörpert die Anstrengung der Menschen, die Gesellschaft zu ordnen; die Regierung verkörpert die Anstrengung der Selbstsucht, die Freiheit zu vernichten. Henry Ward Beecher Hast du Phantasie, langweilst du dich nie. © Paul Mommertz Talente gelten als ungeniert. Genies dagegen als sehr talentiert. © A. Michael Bussek Nicht rechts geschaut – nicht links geschaut! Gerade aus, auf Gott vertraut! Und durch! Unbekannt Geduld ist die Ruhebank auf dem steilen Weg zum Ziel. © Dr. Carl Peter Fröhling Wer Gedanken sät, sollte auf die Qualität des Saatgutes achten © Helmut Gl...

Halt inne und bedenke! Das Leben ist nur ein Tag; ein zerbrechlicher Tautropfen

auf seinem gefährlichen Weg aus dem Baumwipfel. John Keats Spieler haben vor klugen Leuten den Vortritt, denn sie genießen die Ehre, den Reichtum zu vertreten. Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues Es gab eine Zeit, da wirkte die Welt auf die Bücher, aber jetzt wirken die Bücher auf die Welt. Joseph Joubert Nicht deine Leistung hat die Welt Zur Hochachtung bewogen, Ihr imponiert nur der Gewinn, den du daraus gezogen. Verfasser unbekannt Vorüber Ich legte mich unter den Lindenbaum, In dem die Nachtigall schlug; Sie sang mich in den süßesten Traum, Der währte auch lange genug. Denn nun ich erwache, nun ist sie fort, Und welk bedeckt mich das Laub; Doch leider noch nicht, wie am dunklern Ort, Verglühte Asche der Staub. Christian Friedrich Hebbel Man verzeiht die Untreue, aber man vergißt sie nicht. Marie-Madeleine Pioche de La Vergne, Comtesse de La Fayette Phrase wird, was über den Rand hängt. Richard von Schaukal Wer die Brücken hinter sich abbricht,...

Das ist doch wahr, daß das Verhocken, die Stubenluft, die Verweichlichung in raffinierten

Bedürfnissen und Genüssen, die Trennung des Gehirnlebens vom Muskelleben an der Brechung der Charaktere, an der schrecklich wachsenden Blasiertheit unserer Generationen die Schuld mitträgt. Friedrich Theodor von Vischer Hintergedanken besitzen meist die Eigenschaft, sich in den Vordergrund zu schieben. © Volkmar Frank Die Dinge wollen ihrer Natur nach durch Geist regiert und geleitet sein, sonst folgen sie ihren Gesetzen, und der arme Mensch wird von ihnen mitgeschleppt und gerät unter die Herrschaft der Dinge. Heinrich Lhotzky Erinnerungen erlösen heißt ihnen mit Liebe zustimmen. Die schlechten dürfen dann gewesen sein, und die guten sind nicht mehr an Sehnsucht gefesselt. © Peter Horton Unser täglich Brot gib uns heute! Bibel Bruderzwist gar heftig ist. Sprichwort

Um allein zu leben, muss man ein Tier oder ein Gott sein —

sagt Aristoteles. Fehlt der dritte Fall: Man muss beides sein — Philosoph… Friedrich Wilhelm Nietzsche Solange sich die Erde dreht, bieten die Frauen eigentlich immer noch dasselbe. Aber es ist immer wieder sehenswert. Unbekannt Die Suche nach dem Sein des Menschen scheint sich heute fast ausschließlich darauf zu verengen, was ihm alles in seiner ihm gegebenen Spanne zusammenzuraffen gelingt. © Peter Rudl Shakespeare's Heinrich VI.: »Ich sage wenig – denke desto mehr.« Heutiger Politiker: »Ich denke wenig – sage desto mehr.« © Willy Meurer Der liebe Gott muß mir bald sagen, was er will und was ich darf. An ihm ist jetzt der Entschluß. Rainer Maria Rilke Wo das Glück zuhause ist, dort wohnt auch der Nachbar Neid. © Almut Adler In postfaktischen Zeiten ist es umso wichtiger, Fakten zu schaffen und sie wie Utopien zu erzählen. © Thomas Holtbernd Grüble nicht über dein Schicksal nach. Das Los ist geworfen. Nimm es denn, wie es fiel. Bild' es zum Bessern au...

Bei der Schwäche der menschlichen Natur, die stets bereit ist, nach der Macht

zu greifen, würde es eine zu große Versuchung sein, wenn dieselben Personen, die die Macht haben, Gesetze zu verabschieden, auch noch die Macht in die Hände bekämen, diese Gesetze zu vollstrecken. John Locke Nachtgesang O! gib, vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele Segnet der Sterne Heer Die ewigen Gefühle; Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du mehr? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich nur zu sehr, Bannst mich in diese Kühle; Schlafe! was willst du mehr? Bannst mich in diese Kühle, Gibst nur im Traum Gehör. Ach! auf dem weichen Pfühle Schlafe! was willst du mehr? Johann Wolfgang von Goethe

Als ich 14 Jahr alt war, war mein Vater für mich so dumm,

daß ich ihn kaum ertragen konnte. Aber als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, wieviel der alte Mann in sieben Jahren dazu gelernt hatte. Mark Twain Lernen heißt nicht nur, mit dem Gedächtnis die Worte auswendig lernen – die Gedanken anderer können nur durch das Denken aufgefaßt werden, und dieses Nach-denken ist auch lernen. Georg Wilhelm Friedrich Hegel Greife ins All nur hinein! Wie du gekämpft und geduldet, sind dir die Götter verschuldet, nimm dir, denn alles ist dein! Christian Friedrich Hebbel Viele sind zu stolz darauf, daß ihnen ihr Pech ständig glückt. © Jens P. Ich bleibe in der Überzeugung, unser Gott läßt keinen Deutschen zugrunde gehen, am allerwenigsten Deutschland. Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck

Den Mann nenne ich groß, der viel gedacht und gelesen und erfahren hat

und der alles, was er gedacht, gelesen und erfahren hat, bei jeder Sache die er unternimmt also auch bei jedem Buch das er schreibt vereint zum besten Zweck anzuwenden weiß, alles so anschaulich darzustellen, daß jeder sehen muß, was er selbst gesehen hat. Georg Christoph Lichtenberg Stilles Glück Abends, wenn die Kinder mein Mit der Mutter beten, Pfleg' ich an ihr Kämmerlein Still heranzutreten. Leise lausch' ich an der Thür Ihrem Wort von ferne; Ob sich's gleiche für und für, Hör' ich es doch gerne. Und wenn Alles nachgelallt Mägdlein und Bube, Wenn das Amen leis' verhallt, Tret' ich in die Stube. Wenn sie dann so lieb und warm Gute Nacht mir nicken, Mit dem weichen Kindesarm Mich zum Kuß umstricken – O dann muß im Kämmerlein Wohl mein Herz sich regen: Linde strömt es auf mich ein Wie ein Abendsegen. Adolf Schults

… wie ganz bist Du geschaffen, mich glücklich zu

machen, mich nach Dir zu bilden! Friedrich Gottlieb Klopstock D Liebi S git öppis, s isch finer As s allerfinschti Gwäb, Und doch isch es stercher As isigi Stäb. S isch früscher as s Bluescht, wo am Öpfelbaum stoht, Wie Schnee uf de Bärge, wo nümme vergoht, Bald bitter wie Galle, Bald süesser as Hung, S läbt mängs hundert Johr und blibt allewil jung, S isch höcher as d Stärne Und teufer as s Meer: Was müesst mer au afoh, wenn d Liebi nid wer! Sophie Haemmerli-Marti Wir sollten nicht nach einem Weiterleben im Himmel streben, sondern zunächst nach einem Überleben auf der Erde. © Helmut Glaßl Kapitalismus und Demokratie? – Eine Vortäuschung des Unmöglichen. © Raymond Walden Von der Kanzel wird das Brot gepredigt; im Pfarrhaus das Fleisch gegessen. © Manfred Schröder Niemand wittert oft richtiger die Zukunft als gerade der Poet. Poeten sind Propheten, und umgekehrt. Wolfgang Menzel Zaumzeug der Menschen für Menschen. © Manfred Hinrich Es gibt viele Re...

Die Geschichte soll nicht das Gedächtnis beschweren, sondern den

Verstand erleuchten. Gotthold Ephraim Lessing Jede Frau darf beten. Ein Mann, der betet, muß sehr dumm oder sehr weise sein. Kurt Tucholsky Lauer Sommerwind vertreibt die Wolken. Was bleibt, ist blaue Klarheit. © Dr. Stephan Dreyer Man schlinge Wissen nicht wie Grütze, Man nehme nur, was einem nütze. Henrik Ibsen Mein Wunsch: Dass der Wunsch von morgen auch der von übermorgen ist. © Stefan Rogal In der Mitte des Sturms ist Stille. © Heike Ullmann wohnen wir bald im Stau? © Anke Maggauer-Kirsche Menschen sind empfindlich Fleisch und Blut. William Shakespeare Bekommt man Geld zurück, wenn das Taxi rückwarts fährt? Unbekannt