man lebt. Wie schmerzlich muß es jedoch für den Menschen sein, der von sich aus für den anderen lebt, der Partner jedoch nur mit ihm.
© peter e. schumacher
Von einer durch den Tod gezeichneten Seele die volle Kraft zu verlangen, wäre ungerecht. Überrascht es uns, daß ein Kranker kaum gehen und sich nicht aufrecht halten kann, nicht lange aufzubleiben oder zu arbeiten vermag? Vielmehr erschiene es uns seltsam, wenn er noch derselbe wäre wie in den Tagen seiner Gesundheit. Wenn jemand nur Kopfschmerzen oder auch nur eine schlechte Nacht hinter sich hat, entschuldigt man selbstverständlich, daß er unfähig ist, etwas zu leisten, niemand wird im Trägheit nachsagen.
Darf man einem Sterbenden ein Vorrecht verweigern, das man einem Menschen, der an Kopfweh leidet, ohne weiteres zugesteht? Darf man ihn feige nennen, nur weil er im Sterben nicht genügend Mut zeigt?
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
© peter e. schumacher
Von einer durch den Tod gezeichneten Seele die volle Kraft zu verlangen, wäre ungerecht. Überrascht es uns, daß ein Kranker kaum gehen und sich nicht aufrecht halten kann, nicht lange aufzubleiben oder zu arbeiten vermag? Vielmehr erschiene es uns seltsam, wenn er noch derselbe wäre wie in den Tagen seiner Gesundheit. Wenn jemand nur Kopfschmerzen oder auch nur eine schlechte Nacht hinter sich hat, entschuldigt man selbstverständlich, daß er unfähig ist, etwas zu leisten, niemand wird im Trägheit nachsagen.
Darf man einem Sterbenden ein Vorrecht verweigern, das man einem Menschen, der an Kopfweh leidet, ohne weiteres zugesteht? Darf man ihn feige nennen, nur weil er im Sterben nicht genügend Mut zeigt?
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues