Die Wohltätigkeit im menschlichen Herzen ist wie die segensreiche, herrliche, allwaltende Natur, ihre
edelsten Werke schafft sie geheim, ihre Heilquellen erzeugt sie in der Nacht der Erde. So erzeugt die menschliche Wohltätigkeit gerne still und geheim ihre Segensquellen und ihre geweinten Demanten des Glücks.
Gottlieb Moritz Saphir
Was übrig bleibt
Der Stern im All ist zwar verglüht,
des Menschen Aug ihn dennoch sieht.
So bleiben Dichter – wie gescheh'n –
auch nach ihrem Tod zu sehn.
Geleert hat sich zwar sterblich Hülle,
doch ihre geist'ge Überfülle
wird sie lange überdauern,
sogar das menschliche Betrauern.
Gedanken, die sie einmal hatten,
sind stärker als humane Schatten.
Stärker als im Grab die Leichen
beweist sich hier der Geist als Zeichen.
Unbehindert, unbeleibt
bezeugt wird das, was übrig bleibt.
© Tilly Boesche-Zacharow
Gottlieb Moritz Saphir
Was übrig bleibt
Der Stern im All ist zwar verglüht,
des Menschen Aug ihn dennoch sieht.
So bleiben Dichter – wie gescheh'n –
auch nach ihrem Tod zu sehn.
Geleert hat sich zwar sterblich Hülle,
doch ihre geist'ge Überfülle
wird sie lange überdauern,
sogar das menschliche Betrauern.
Gedanken, die sie einmal hatten,
sind stärker als humane Schatten.
Stärker als im Grab die Leichen
beweist sich hier der Geist als Zeichen.
Unbehindert, unbeleibt
bezeugt wird das, was übrig bleibt.
© Tilly Boesche-Zacharow