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Es wird ein Teil des Großen für das Ganze genommen, eine entfernte Analogie

für die Erfüllung der Wahrheit, und der leergewordene Balg eines großen Worts wird nach der Mode des Tags ausgestopft.
Robert Edler von Musil

Es sang vor langen Jahren
Wohl auch die Nachtigall!
Das war wohl süßer Schall,
Da wir zusammen waren.

Ich sing' und kann nicht weinen,
Und spinne so allein,
Den Faden klar und rein
So lang' der Mond wird scheinen.

Als wir zusammen waren,
Da sang die Nachtigall;
Nun wartet mich ihr Schall,
Da du von mir gefahren.

So oft der Mond mag scheinen,
Denk ich wohl dein allein.
Mein Herz ist klar und rein –
Gott wolle uns vereinen.

Seit du von mir gefahren,
Singt stets die Nachtigall;
Ich denk bei ihren Schall,
Wie wir zusammen waren.

Gott wolle uns vereinen!
Hier spinn ich so allein.
Der Mond scheint klar und rein;
Ich sing und möchte weinen.
Clemens von Brentano

Gemeoss

Die Weisheiten sind die Insekten der

Galaxie. © Wolfgang J. Reus Von Menschen, die wir mögen, lassen wir uns leichter überzeugen. © Ernst Ferstl Leid Naht dein Lebensende? Dies liegt in Gottes Hände. Du bist so schmal und schwach, behutsam und bedacht streichle ich dein Gesicht und deine Hände. Deine traurigen Augen sprechen Bände. Ich kann es nicht fassen – willst du mich wirklich verlassen? Dein Leiden erdrückt mein Herz, es ist ein grausamer Schmerz. Ich kann und darf dich nicht halten und lasse Gott walten! © Karin Obendorfer Gedenken an Morgenstern Ein Trichter wandert durch die Nacht. Der Mond am hohen Himmel wacht. Er sendet seinen matten Schein in des Trichters hohlen Körper ein. Oben, wo sich der Trichter weitet, wird der Schein hineingeleitet. Unten, wo er eingeengt, wird er dann hinausgezwängt. Und glänzt als eine Silbernaht auf dem nächtlich, dunklen Pfad. © Manfred Schröder Willst glücklich werden jederzeit, halt' ein in Lust, halt' aus in Leid. Frie...

Aber – ich soll ein echtes, ein wahres Weib sein! Was ist denn

das: ein wahres Weib? Muß ich, um ein wahres Weib zu sein, bügeln, nähen, kochen und kleine Kinder waschen? Hedwig Dohm Ich zweifle noch immer … na ja, warum soll ich denn nicht zweifeln, wenn's mir eine Erleichterung verschafft? Zweifeln kann man an allem, und unter zehnmal zweifelt man neunmal mit vollem Recht! Johann Nepomuk Nestroy Der Unverstand ficht bei Gelegenheit Auch von den Klugen wohl die meisten an; Drum kann ein Mensch schon gelten für gescheit, Der weiß, was er an Dummheit leisten kann. Albert Roderich Ein Lehrer verstößt heute schon gegen die allgemeine Schulpraxis, wenn er das unverschämte Benehmen seiner Schüler mehr als nur feststellt… © Elmar Kupke Ein versperrtes Tor ist leichter zu öffnen als ein versteinertes Herz. © Ernst Ferstl Ein Vogel im Käfig hat stets zu essen, doch wird er nie den Flug in der Morgensonne genießen können.. © Robert Maly´ Was ist das Heiligste? Das, was heut und ewig die Geister, Tiefer und tiefer gefühlt, immer nu...

Auch im Brummen und Nörgeln muß ein Genuß liegen, sonst übten

es nicht so manche Menschen ihr Leben hindurch. Wahrscheinlich genießen Sie dabei die Vorstellung, daß sie klüger und besser als andere sind. Otto von Leixner Der Stil eines Autors ist ein Bild seines Geistes, doch die Auswahl und der Gebrauch der Sprache sind die Früchte von Erfahrungen. Edward Gibbon Mitunter geht auch die Welt mal unter. © Erhard Horst Bellermann Es gibt Erinnerungen, die so golden sind, daß sie auch der ärmsten Gegenwart noch ihren Schimmer leihen. Arthur Stahl Die Tugend erfordert Ehrfurcht, und Ehrfurcht ist unbequem; die Tugend fordert Bewunderung, und Bewunderung ist nicht unterhaltend. Denis Diderot Wir liegen falsch, wenn wir uns nach denen richten, die hinter uns stehen. © Ernst Ferstl

Hüten Sie sich vor dem Fanatismus in der Religion, welcher Verfolgungen hervorruft. Wenn

elende Sterbliche dem höchsten Wesen gefallen können, so ist es durch Wohlthaten, welche sie unter den Menschen austheilen, und nicht durch Gewaltthätigkeiten. Friedrich II., der Große In Traumes Bann Sinnverwirrend schön sind deine Rosen, so betäubend ist ihr süßer Duft. Flüsternd raunt es wie ein heimlich Kosen durch die sengend schwüle Sommerluft. Schlummertrunken streck ich meine Glieder, tief beseligt noch im Traumesbann… Küsse dir die müden Augenlider – Was ein Traum heraufbeschwören kann! Und ich fühle dich in meiner Nähe schattenhaft – und doch so lebenswarm! Ganz in eins verschmelzend – ich vergehe selig, liebestoll in deinem Arm! Else Galen-Gube

Geht leise –Es ist müd von der Reise.Es kommt von weit

her: Vom Himmel übers Meer, vom Meer den dunklen Weg ins Land, bis es die kleine Wiege fand – Geht leise. Paula Dehmel Der Anspruch formt den Menschen. © Helmut Glaßl Ärgere dich über nichts, sonst wirst du dich bald über alles ärgern! Unbekannt Eine süße Kehle zieht viele Freunde herbei. Ephräm der Syrer Die Haushaltsbücher der Erfahrung sind darum so schwer zu benutzen, weil die Geschichte nur die einzelnen Posten bemerkt, aber nie Summe und Transport zieht. Carl Ludwig Börne Denken ist, was viele Leute zu tun glauben, wenn sie ihre Vorurteile ordnen. William James

Aufblick Vergeht mir der Himmel Vor Staube schier,Herr, im Getümmel Zeig' dein Panier! Wie schwank'

ich sündlich Läßt du von mir; Unüberwindlich Bin ich mit dir! Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff In jener Nacht, wo keine Sterne blinken, wo keines Auswegs Hoffnungsstrahlenwinken, Schrick nicht zurück, wenn deine Reihe kommt! Der Becher kreist, und jeder muß ihn trinken. Omar Khayyâm Ein Fortgang ist nicht immer ein Fortschritt. © Erhard Horst Bellermann Jedes Ding hat ein Ende (Man fügt manchmal hinzu: Nur die Wurst hat zwei!) Deutsches Sprichwort Zwischen dem Raum von zwei einzelnen Sekunden findet Einzigartiges statt… Leben. © Joachim Frenz Früchte bringet das Leben dem Mann; doch hangen sie selten Rot und lustig am Zweig, wie uns ein Apfel begrüßt. Johann Wolfgang von Goethe

Man kann unmöglich in der Welt leben, ohne von Zeit zu Zeit Komödie

zu spielen. Es nur im Notfall zu tun, unterscheidet den anständigen vom unanständigen Menschen. Nicolas Chamfort Am Anfang war das Wort, heißt es. Aber was ist mit den Buchstaben? Waren die nicht schon vorher da? Eine alte und immer noch ungelöste kabbalistische Frage. © Gregor Brand Weibliche Schönheit Die Schönheit an dem Leibe Lieb' ich nur dann beim Weibe Wenn sie als Schild uns will bedeuten, Die schönern Seeleneigenheiten. Ignaz Vincenz Franz Castelli Ein Autofahrer aus Celle meinte, stets habe er grüne Welle. Darum gab er Gas, das machte ihm Spaß. Sein Auto hat jetzt eine Delle. Unbekannt Die Welt kann dir nicht darbieten, was sie nicht von dir empfinge. Johann Christoph Friedrich von Schiller Kultur braucht einen wachen Geist. Zum Beispiel Ihren. Unbekannt Für die Jugend ist das Beste gut genug. Karl Wilhelm Eduard Mager Es ist besser, daß man auf das Korn wartet, als das Korn auf uns. Aus der Schweiz Es ist eine teure Ehr, die Haus und He...

Auch wenn der Wind dir kräftig ins Gesicht bläst, dreh ihm nicht den

Rücken zu, denn das wäre zu einfach. Den einfachen Weg haben ganz andere eingeschlagen – und sind daran gescheitert! © Peter Bohl Chor der Nixen Ihr glücklichen Kinder Schlürft das Vergnügen; Bald wird es versiegen; Ein langer Winter Rafft es dahin. Euer Sinn Schaut nicht vorwärts, Schaut nicht zurück. Vergängliches küßt ihr, Sorglos genießt ihr Den Augenblick. Wir können nicht lieben; Von Wind und Wellen Umhergetrieben, Bis wir zerschellen, Ward uns als Leben Nicht mehr gegeben Als euch im Traum. Wunschlos entstehen wir, Wunschlos vergehen wir Wieder zu Schaum. Frank Wedekind

Der Appell an die Nachwelt entspringt aus dem reinen lebendigen Gefühl, daß es

ein Unvergängliches gebe und, wenn auch nicht gleich anerkannt, doch zuletzt aus der Minorität sich der Majorität werde zu erfreuen haben. Johann Wolfgang von Goethe Stürm, stürm, du Winterwind! Du bist nicht falsch gesinnt, Wie Menschenundank ist. Dein Zahn nagt nicht sosehr, Weil man nicht weiß, woher, Wiewohl du heftig bist. Heisa! singt heisa! den grünenden Bäumen! Die Freundschaft ist falsch, und die Liebe nur Träumen. Drum heisa, den Bäumen! Den lustigen Räumen! Frier, frier, du Himmelsgrimm! Du beißest nicht so schlimm Als Wohltat nicht erkannt; Erstarrst du gleich die Flut, Viel schärfer sticht das Blut Ein Freund von uns gewandt. Heisa! singt heisa! den grünenden Bäumen! Die Freundschaft ist falsch, und die Liebe nur Träumen. Drum heisa, den Bäumen! Den lustigen Räumen! William Shakespeare

Wie lang schienen mir die Stunden, wenn ich auf

das Fortgehen der Gesellschaft wartete. Charlotte Brontë Es gibt das Leben und den Tod. Das Leben ist ein immerwährender Kampf, der Tod ein Sieg für die Ewigkeit. © Birgit Hopstock-Bänsch Man nimmt eher einem Sympathischen das Falsche ab als einem Unsympathischen das Richtige. © Ernst Reinhardt Durch Schaden wird man klug! sagen alle klugen Leute. Schaden litt ich genug, doch bin ich ein Tor noch heute. Friedrich Rückert In Holland darf man Hasch in Coffeeshops rauchen, in Deutschland gibt's dafür Kyffhäuser. © Siegfried Wache Ballsäle sind die Schießstätten Amors. Verfasser unbekannt Wer sich ärgert, verkürzt sein Leben. © Hermann Lahm Alle Stärke liegt innen, nicht außen. Jean Paul Technischer Hinweis: Bei PC- Versagen steht Lächeln offline gratis als Smiley-Ersatz zur Verfügung. © KarlHeinz Karius