träumen, verdirbt alles auf dieser Welt. Wer sich davon losmachen kann und nichts begehrt, kann sich durchschlagen.
Johann Heinrich Merck
Warten
Daß ich vielleicht etwas warten müßte, hatte sie mir vorher gesagt
sie stellte noch eine Kanne Tee auf den Tisch
ließ vorsorglich den Tabak zum Selbstdrehn da
und als sie verschwand, machte die Tür kein Geräusch ...
Ich sah schräge Wände und ein Buch über Astrologie
und das Licht schien mich gut zu verstehn
ich sah Risse in der Wand, als ich ihr in Gedanken nachging ...
Ich sah Märchen von Hesse, ihren Körper, ihren Mund
und die nackte Puppe, an den Spiegel gelehnt
war von Kinderliebe zerbraucht und ohne Blick ...
Meine Phantasie fand ich im zerwühlten Bett
und weil sie zärtlich war, ließ ich sie dort
und hatte für eine Weile dieses Mädchen im Arm,
auf das zu warten ich langsam vergaß ...
© Jörn Pfennig
Johann Heinrich Merck
Warten
Daß ich vielleicht etwas warten müßte, hatte sie mir vorher gesagt
sie stellte noch eine Kanne Tee auf den Tisch
ließ vorsorglich den Tabak zum Selbstdrehn da
und als sie verschwand, machte die Tür kein Geräusch ...
Ich sah schräge Wände und ein Buch über Astrologie
und das Licht schien mich gut zu verstehn
ich sah Risse in der Wand, als ich ihr in Gedanken nachging ...
Ich sah Märchen von Hesse, ihren Körper, ihren Mund
und die nackte Puppe, an den Spiegel gelehnt
war von Kinderliebe zerbraucht und ohne Blick ...
Meine Phantasie fand ich im zerwühlten Bett
und weil sie zärtlich war, ließ ich sie dort
und hatte für eine Weile dieses Mädchen im Arm,
auf das zu warten ich langsam vergaß ...
© Jörn Pfennig