vielleicht gar eine versteckte Anspielung auf die pythagoräische Definition der Schönheit: Zurückhaltung der Vielheit in der Einheit …
Edgar Allan Poe
Es war einmal ein König
Es war einmal ein König,
Der hatt' einen großen Floh,
Den liebt' er gar nicht wenig,
Als wie seinen eignen Sohn.
Da rief er seinen Schneider,
Der Schneider kam heran:
"Da, miß dem Junker Kleider
Und miß ihm Hosen an!"
In Sammet und in Seide
War er nun angetan,
Hatte Bänder auf dem Kleide,
Hatt' auch ein Kreuz daran,
Und war sogleich Minister
Und hatt' einen großen Stern.
Da wurden seine Geschwister
Bei Hof auch große Herrn.
Und Herrn und Fraun am Hofe,
Die waren sehr geplagt,
Die Königin und die Zofe
Gestochen und genagt,
Und durften sie nicht knicken
Und weg sie jucken nicht –
Wir knicken und ersticken
Doch gleich, wenn einer sticht.
Johann Wolfgang von Goethe
Edgar Allan Poe
Es war einmal ein König
Es war einmal ein König,
Der hatt' einen großen Floh,
Den liebt' er gar nicht wenig,
Als wie seinen eignen Sohn.
Da rief er seinen Schneider,
Der Schneider kam heran:
"Da, miß dem Junker Kleider
Und miß ihm Hosen an!"
In Sammet und in Seide
War er nun angetan,
Hatte Bänder auf dem Kleide,
Hatt' auch ein Kreuz daran,
Und war sogleich Minister
Und hatt' einen großen Stern.
Da wurden seine Geschwister
Bei Hof auch große Herrn.
Und Herrn und Fraun am Hofe,
Die waren sehr geplagt,
Die Königin und die Zofe
Gestochen und genagt,
Und durften sie nicht knicken
Und weg sie jucken nicht –
Wir knicken und ersticken
Doch gleich, wenn einer sticht.
Johann Wolfgang von Goethe