so ist die Stimme der Nachtigallen. Wo die Nächte weit sind, da ist ihr Klang tief, und sie holen ihn unendlich fernher und tragen ihn bis ans Ende.
Rainer Maria Rilke
Sommernachtstraum
Zwick mich, weck mich auf
aus meinem Sommernachtstraum!
Vor lauter Bäumen
seh ich den Wald kaum,
dreh mich im Kreis,
bis ich gar nicht mehr weiß,
wo vorne ist und wo hinten.
Bitte laß sie verschwinden,
die wirren Gedanken,
sie kranken.
Ich sehe nicht mehr klar,
zweifle an allem was war,
geblieben sind Schall und Rauch,
irgendwann begreif ich das auch.
Wo vor Tagen noch alles schillerte
in prächtigen Farben,
ist nun blasse Leere,
entstehen neue Narben.
Wir brachten es zu Ende,
bevor es begann,
stellten unsre Sehnsucht hintan,
löschten das Feuer,
um nicht zu verbrennen
und zudem um keinen Preis,
uns zu verrennen.
Nun ist wieder jeder
in seiner eignen Welt
und bildet sich ein,
daß es so besser gefällt.
Ein weiteres Mal die Freiheit erkämpft,
sie bis zum bitteren Ende verteidigt,
vehement.
Jedoch fühlt es sich nun
an wie im Krieg,
denn schmerzvoll und wertlos
ist dieser Sieg!
© Jacqueline Filosofisch
Rainer Maria Rilke
Sommernachtstraum
Zwick mich, weck mich auf
aus meinem Sommernachtstraum!
Vor lauter Bäumen
seh ich den Wald kaum,
dreh mich im Kreis,
bis ich gar nicht mehr weiß,
wo vorne ist und wo hinten.
Bitte laß sie verschwinden,
die wirren Gedanken,
sie kranken.
Ich sehe nicht mehr klar,
zweifle an allem was war,
geblieben sind Schall und Rauch,
irgendwann begreif ich das auch.
Wo vor Tagen noch alles schillerte
in prächtigen Farben,
ist nun blasse Leere,
entstehen neue Narben.
Wir brachten es zu Ende,
bevor es begann,
stellten unsre Sehnsucht hintan,
löschten das Feuer,
um nicht zu verbrennen
und zudem um keinen Preis,
uns zu verrennen.
Nun ist wieder jeder
in seiner eignen Welt
und bildet sich ein,
daß es so besser gefällt.
Ein weiteres Mal die Freiheit erkämpft,
sie bis zum bitteren Ende verteidigt,
vehement.
Jedoch fühlt es sich nun
an wie im Krieg,
denn schmerzvoll und wertlos
ist dieser Sieg!
© Jacqueline Filosofisch