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Die Würze jeder Freude is ja die Dosis Schadenfreude, die dabei ins Spiel

kommt. Hab ich ein Geld, so g'freut's mich, aber das Pikante daran is, daß andere kein Geld haben. Hab ich eine Equipage, so g'freut's mich, aber das Interessante daran is, daß andere z' Fuß gehen müssen. Hab ich eine Geliebte oder ein Weib, so g'freut's mich, aber die Pointe is doch das, wenn mich andre drum beneiden. Drum eine Geliebte, die nicht einen andern sitzen läßt wegen mir, so daß sich der andere halbtot kränkt, die könnt mich gar nicht glücklich machen.
Johann Nepomuk Nestroy

Lieber heimlich schlau, als unheimlich bescheuert. (P.S.: manche lieben das Unheimliche)
Unbekannt

Die Mutter
Die Nächte, die sie oft durchwacht,
Und ihre Thränen, die ungezählten,
Die Opfer, die sie für dich gebracht,
Kannst du sie je der Mutter vergelten?
Friedrich Pesendorfer

Verträgliche Reden garantieren keine redlichen Verträge.
© Manfred Hinrich

Lebe Liebe
und du liebst das Leben.
© Helga Schäferling

Undank ist immer eine Art Schwäche: Ich habe nie gesehen, daß tüchtige Menschen undankbar gewesen sind.
Johann Wolfgang von Goethe

Internet – Wer sucht der findet und wer weiß wo er suchen muss,
der findet noch mehr.
© Andreas Wetter

Fortbildung, schönes, inhaltsvolles Wort!
Im Wissen, Können, Wollen immerfort.
Unbekannt

Gemeoss

Auch im Brummen und Nörgeln muß ein Genuß liegen, sonst übten

es nicht so manche Menschen ihr Leben hindurch. Wahrscheinlich genießen Sie dabei die Vorstellung, daß sie klüger und besser als andere sind. Otto von Leixner Der Stil eines Autors ist ein Bild seines Geistes, doch die Auswahl und der Gebrauch der Sprache sind die Früchte von Erfahrungen. Edward Gibbon Mitunter geht auch die Welt mal unter. © Erhard Horst Bellermann Es gibt Erinnerungen, die so golden sind, daß sie auch der ärmsten Gegenwart noch ihren Schimmer leihen. Arthur Stahl Die Tugend erfordert Ehrfurcht, und Ehrfurcht ist unbequem; die Tugend fordert Bewunderung, und Bewunderung ist nicht unterhaltend. Denis Diderot Wir liegen falsch, wenn wir uns nach denen richten, die hinter uns stehen. © Ernst Ferstl

Sagt der Theologe zum Philosophen: Philosophie ist, wenn jemand in einem absolut dunklen

Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist. Erwidert der Philosoph: Aber Theologie ist, wenn jemand in einem absolut dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist, und dann ruft: "Ich hab sie!" Unbekannt Abendlied Ringsum nun wird es stille, Indeß der Tag versinkt, Und froh im Gras die Grille Den Thau der Dämmrung trinkt. Aufsteigt die Nacht im Westen, Sie athmet hörbar kaum Und wiegt von Ast zu Aesten Den Wald in Schlag und Traum. Den Vögeln wie sie brüten, Drückt sie die Augen zu Und lullt im Thal die Blüten, Die Aehren all' in Ruh'. Komm, Mutter Nacht, und lege Die Hand aufs Herz mir mild, Daß sie die wilden Schläge Dem Ruhelosen stillt! Adolf Friedrich Graf von Schack

Es kann und darf niemand mehr geben, als er

hat, und mehr bezeugen, als er erlebt. Heinrich Lhotzky Die Reichen sind duldsam. Sie nehmen alles in Kauf. © Heimito Nollé Tiefschlag, wenn das Ich das Wir ins Feld führt, um das Du zu bekämpfen. © Michael Marie Jung Ein bißchen Schmeichelei läßt uns die größten Strapazen ertragen. James Monroe Die Form des Fernsehers paßt sich immer mehr seinem Inhalt an: er wird immer platter. © Pascal Lachenmeier Unsere Widersprüche sind nichtantagonistisch. Aber schön widersprüchlich. © Wolfgang Mocker Gleichmäßig ist nicht selten gleich mäßig. © Michael Marie Jung Im Zuge der Zeit sitzen wohl immer eine Menge Schwarzfahrer. © Gerd W. Heyse Es ist schwer, auf dieser Welt Mensch zu sein; anderswo wohl noch viel schwerer. © Walter Ludin Die meisten Fehler macht man, wenn es einem gut geht, und nicht, wenn es einem schlecht geht. © Friedrich Witte

Wenn du Muße hast, so denke, du habest keine, damit es dir nicht

an der Muße fehle, wenn du sie dereinst wünschest. Aus China Das Frauenzimmer verrät sich nicht leicht, darum betrinkt es sich nicht. Weil es schwach ist, so ist es schlau. Immanuel Kant Mancher Wichtigtuer hat sich mühselig eine Antwort gebastelt und ärgert sich dann, daß ihm keiner die entsprechende Frage stellt! © Willy Meurer Die Alten prahlten: "Wir haben Deutschland aufgebaut!" – Na und, ihr habt es ja auch in Schutt und Asche gelegt… © Elmar Kupke Das Recht wächst mit dem Volke fort, bildet sich aus mit diesem und stirbt endlich ab, sowie das Volk seine Eigentümlichkeit verliert. Turkmenisches Sprichwort Die Liebe eines Kindes ist wie Wasser in einem Korb. Aus Argentinien Herz, mein Herz, warum so traurig, Und was soll das Ach und Weh? Johann Rudolf Wyß (der Jüngere) Der erste und der letzte Wille ist immer der beste. Friedrich von Schlegel Eine schlechte Sache wird noch schlechter, wenn man sie verteidigt. Ovid Mit unserem Staat kann man ...

Die bequemste aller Theorien ist: Menschen zu töten, statt

zu erziehen. Heinrich Leuthold Der Weg nach oben lehrt seine Begeher irgendwann das Schielen. © Martin Gerhard Reisenberg In Träumen, Spiegeln und Wasser trifft man den Himmel und die Erde. Aus China Hoffnung ist das Beste, – wenn man sonst nichts hat. Verfasser unbekannt Hirngespinste: Manche hängen mit ihren Überzeugungen wie Fliegen im Netz einer Spinne. © Erich Ellinger Der Fisch, den man nicht fängt, ist immer riesig. Aus China Der echte Parteimann lernt nicht mehr, er erfährt und richtet nur noch. Friedrich Wilhelm Nietzsche Jede Überzeugung enthält einen Irrtum. Jakob Boßhart Wer schreit, der lügt. Die Wahrheit hat immer eine leise Stimme. Aus Japan Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Johann Christoph Friedrich von Schiller

Rächt euch nicht selber, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn

es steht geschrieben: "Die Rache ist mein, ich werde vergelten, spricht der Herr". Bibel Ja, ja, die Verhältnisse: mit ihnen leben kann sich kaum noch jemand leisten, über sie, die meisten. © Joachim Panten Eine Sorte von Menschen macht gleich mich verstummen, Das sind die superklugen Dummen. Da hilft nur das: Sie schweigend zu tragen Oder sie einfach niederzuschlagen. Heinrich Seidel Mein Bestes, schwur einst Frau Natur, Im Weibe mögt ihr's schauen, Mit Lehrlingshand schuf ich den Mann, Mit Meisterhand die Frauen. Robert Burns Man betrachtet die Teile nur, um über das Ganze zu urteilen, man untersucht alle Ursachen, um alle Wirkungen zu erkennen. Charles de Secondat, Baron de la Brède et de Montesquieu In unserer Sprache unterscheiden wir zwischen Eros und Liebe. Wir wissen aber, wie man mit Leidenschaft beides lebt. Aus Griechenland Die Gesetze sind nur der klarste und wirksamste Ausdruck, aber keineswegs die einzige Quelle des Rechts. Johann C...

Kennen sie den Spruch "Wenn man nichts Gutes über jemanden sagen kann, sollte

man lieber schweigen?" Der ist abgeleitet vom lateinischen Spruch "De mortui nil nisi bene." Wenn das allgemeingültig wäre, müßten fast alle Boulevardjournalisten schweigend durch die Welt laufen ... © Wolfgang J. Reus Winterlied Das Feld ist weiß, so blank und rein, Vergoldet von der Sonne Schein, Die blaue Luft ist stille; Hell, wie Kristall Blinkt überall Der Fluren Silberhülle. Der Lichtstrahl spaltet sich im Eis, Er flimmert blau und rot und weiß, Und wechselt seine Farbe. Aus Schnee heraus Ragt, nackt und kraus, Des Dorngebüsches Garbe. Von Reifenduft befiedert sind Die Zweige rings, die sanfte Wind' Im Sonnenstrahl bewegen. Dort stäubt vom Baum Der Flocken Pflaum Wie leichter Blütenregen. Tief sinkt der braune Tannenast Und drohet, mit des Schnees Last Den Wandrer zu beschütten; Vom Frost der Nacht Gehärtet, kracht Der Weg, von seinen Tritten. Das Bächlein schleicht, von Eis geengt; Voll lautrer blauer Zacken hängt Das Dach; ...

Der Zweck der Kunst muß sein, entweder zu gefallen oder zu erheben. Ich

kann keinen einzigen anderen Daseinsgrund für sie finden. Das eine ist ein hübscher, das andere ein edler Grund. Sir Edward Burne-Jones Schließe mir die Augen beide Mit den lieben Händen zu! Geht doch alles, was ich leide, Unter deiner Hand zur Ruh. Und wie leise sich der Schmerz Well um Welle schlafen leget, Wie der letzte Schlag sich reget, Füllest du mein ganzes Herz. Theodor Storm Man gibt niemandem Schuld, daß er ein Dummkopf ist, und vielleicht ist das richtig. Doch ist die Vorstellung zu angenehm, daß es seine eigene wäre. Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues Ohne Beispiel der Vögel keine Inspiration zum Fliegen und damit keine Flugzeugindustrie. Welche Tiere fehlen uns heute, ohne die es nie zu einem Industriezweig kommen wird? © Rolf Dobelli Man muß seine Schönheit dort zeigen, wo man sie hat. Anne Louise Germaine de Staël Es ist zum Lachen wie zum Weinen, wir mögen lieben oder hassen, es wurzelt alles in dem Einen: das Herz will sich erschüttern l...

Ich finde, daß die Serviette, obwohl sie so etwas von einer Fahne der

Kultur hat, eigentlich stehen geblieben ist und heute noch wie vor hundert Jahren die Speisenden mehr ärgert, als ihnen dient. Julius Stettenheim Sie denkt nicht weiter, als sie schaut; Und was sie schaut, darauf sie baut. Johann Friedrich Fischart Die Briefmarkensammlung ist der Harem des kleinen Mannes. © Markus Weidmann Die Demographie ist der Feind der Philanthropie. Oder: wenn wir zuviele werden, fressen wir uns auf. © Heimito Nollé Denken über den Tod, ist Denken über das Leben. Jüdisches Sprichwort Das ist immer noch nicht die richtige Einsamkeit, in der man mit sich beschäftigt ist. Karl Kraus

Der vollkommene Atheist steht auf der vorletzten Stufe vor dem vollkommensten Glauben –

ob er ihn nun erreicht oder nicht –, der Gleichgültige aber hat gar keinen Glauben mehr, nur eine erbärmliche Angst... Fjodor Michailowitsch Dostojewskij Alte Ketten Und folgst du neuer Lust und Pflicht, Des Sommers schweren Kranz im Haar, Dein edles Herz begeifre nicht, Was deiner Jugend heilig war! Und wenn die Lockung dich umgirrt, Zu schmäh'n, was einst dir köstlich galt, Gesteh' mit Mut: ich hab' geirrt; Doch lästre nicht, was leis verhallt. Gedenk' der Schlösser, die du einst Im Schmuck der Waffen stolz verließt; Sie bergen viel, was du beweinst, Und was du nimmer wieder siehst. Wenn du des Lebens Feinde schlugst, Verhöhn' sie nicht, sei mitleidsvoll; Und selbst der Ketten, die du trugst, Gedenke ohne Haß und Groll. Wenn du aus Banden dich befreist, Die deiner Jugend Fleisch gepreßt, In diesen Fesseln lebt ein Geist, Der sich nicht lachend spotten läßt. Und wenn die Hand im sonn'gen Tal Sich neuen Lenzes Blüten rafft, Mahnt ...