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Die beste Zeit im Leben ist – nachts vorm Schlaf, wenn alles still

ist – im Bett lesen – dann hast du manchmal das Gefühl, daß du ein ordentlicher Mensch werden könntest.
Alexander Alexandrowitsch Blok

Trachtet, o trachtet nach eurer Fülle. So hat ein jeglicher Maß und Gesetz in sich von Gott, danach soll er trachten. Das ist, er soll sich probieren im Feuer des Lebens. Er soll nach dem Gott trachten in ihm mit dem sauren Schweiß seines Leibes, mit dem bittern Blut seines Herzens und nach der ganzen Not seines Gewissens. Dazu kann euch nicht helfen die äußere Regel und Gesetz. Trachtet, daß ihr vollkommen werdet dessen, so Gott in euch gesetzt. Dann so schüttelt den Staub von euren Füßen und gehet hin. So wird euch die Ruhe nicht kranken und die Unruhe nicht schwächen und ihr werdet über Bös und Gut eine Frucht werden, die in den Schoß Gottes zurückfällt.
Philippus Theophrastus Paracelsus

Clown

Häufig spiele ich den Clown.
Ein Lachen im Gesicht,
ein Späßchen auf den Lippen
und dahinter verbergen sich Tränen,
viele ungeweinte Tränen.
Natürlich ist das nicht fair.
Aber mal ganz ehrlich:
Wer sieht schon gerne Tränen?
© Annegret Kronenberg

Die Hoffnung spricht dem matten Kranken
Das süße Wort »Genesung« zu.
Sie zeigt, wenn seine Kräfte wanken,
Dem Wanderer das Ziel der Ruh.
Der Redlichste, der unverschuldet
Verkannt ist, wird von ihr erfreut;
Der Arme, der im Stillen duldet,
Harrt, stark durch sie, der bessern Zeit.
Franz Freiher von Gaudy

Es ist kein Wunder, daß eine Menge gelehrter Kenntnisse, welche nicht imstande sind, einen Menschen weise zu machen, die Wirkung haben, ihn eitel und anmaßend werden zu lassen.
Joseph Addison

Zusammenhänge nehmen dem Erlebnis die persönliche Giftigkeit oder Süße!
Robert Edler von Musil

Die Hoffnung stirbt zwar immer zuletzt – aber was hat der Hoffende davon, wenn er zuerst dran ist.
© Georg Skrypzak

Gleichmut ist das beste Gewürz bei Trübsal.
Titus Maccius Plautus

Spätestens seit der Hängepartie »Bundespräsidentenwahl 2010« dürfte auch dem Allerletzten klar sein: "Alle Macht geht dem Volke aus!"
© Frank Wisniewski

Gemeoss

Nur Quacksalber streichen auf jede Wunde gleich einen heilenden Balsam oder gar ein

Heftpflaster; es gibt Wunden, die ausbluten, auseitern müssen, wenn sie gut heilen sollen. So ist es auch mit den Seelenwunden. Jeremias Gotthelf Was ich dir noch sagen wollte... Auch wenn das Leben manchmal hart sein kann, ... vergiß nicht, daß du gute Freunde an deiner Seite hast, ... die dir helfen, dich überall durchzubeißen. © Jochen Mariss Sei wieder ruhig, sei heiter, und bringe mir das einzig selige Gefühl, daß du zufrieden bist. Und gib auch mir meine Ruhe wieder, dann gewiß, dann gewiß werde ich glücklich sein. © Diotima Wer Böses nicht mehr tut, dem ist schon viel gelungen. Doch wer nie Böses will, der ist von Gott durchdrungen. Julius Karl Reinhold Sturm Umdenken ist angesagt. Auch im Kampf um Gleichberechtigung sollte mehr Raum sein für Humanität und Toleranz. © KarlHeinz Karius Der Mensch – ein erschöpfter Schöpfungsakt. © Franz Friedrich Kovacs

Wie in der Ehe, so ist auch in der Freundschaft immer ein Teil der tätige,

der andere mehr helfend und leidend. – Einklang ist in dieser Ehe der Seelen weder angenehm noch nützlich. Konsone Töne müssen es sein, welche die Melodie des Lebens und Genusses geben, nicht unisono, so verliert sich die Freundschaft bald in bloße Geselligkeit. Johann Gottfried von Herder Ich will! – das halbe Schicksal liegt im Wort Der Energie. Sinkst mutlos du zusammen, Dies Wort wird dich zu neuer Kraft entflammen, Gewaltsam reißt es dich zum Siege fort. Sieg oder Tod! Gerungen hier und dort! Mag auch die Menschheit immer dich verdammen, Mag auch das Schicksal dir den Weg verrammen. Ich will! – so braust bewält'gend der Accord. Ich will! Mit diesem Wort kannst du bezwingen Dich selbst, den allergrößten deiner Feinde; Mit diesem Wort vermagst du abzuringen Dem Schicksal seine Macht. Es wird zum Freunde Dem, der es wagt, ihm mutig Trotz zu bieten, Und denen, die im schwersten Kampf sich mühten. – Johann Christoph Friedrich von Schiller

Besonders in wirtschaftlich schweren Zeiten muß es neue Impulse

geben. © Dominik Iffland Im Bewähren sich bewahren, Im Bewahren sich bewähren. © Erich Ellinger Warum wird die Nikotinsteuer eigentlich nicht nikotinabhängig erhoben? © Georg Rechner Der Beste muß mitunter lügen, zuweilen tut er's mit Vergnügen. Wilhelm Busch Laß dich vom Bösen nicht glauben machen, du könntest vor ihm Geheimnisse haben. Franz Kafka Jeder spielt seine Rolle in seiner Maske. © Peter Cerwenka Reue ist der Tugend Morgenrot. Deutsches Sprichwort Wie wir teilen, so werden wir ganz. © Manfred Hinrich Wer oft und viel mit Leuten zu tun hat, muss leider erfahren, dass niederschmetternd viele ziemlich dröge sind. © Lilo Keller

Es ist ein Arbeitsgrundsatz der Behörde, daß mit Fehlermöglichkeiten überhaupt nicht gerechnet wird.

Dieser Grundsatz ist berechtigt durch die vorzügliche Organisation des Ganzen, und er ist notwendig, wenn äußerste Schnelligkeit der Erledigung erreicht werden soll. Franz Kafka Die Nacht Es fließt im dunklen Norden Durch ragende Wälder ein Strom, Auf seinen felsigen Borden Steht einsam ein grauer Dom. Die Lüfte des Friedhofs beben, Die Seelen entpilgern dem Grab Und streben zum Dom und schweben Hier dämmernd auf und ab. Und lispelnde Nymphen erheben Sich über die spielende Flut Und ordnen ein liebliches Leben Mit leichtbeflügeltem Mut. Und seinen Gesang läßt rauschen Ein Barde vom Felsenhang, Und Nymphen und Geister lauschen Des Herzens bestürmendem Klang! Johann Fercher von Steinwand

Hüte dich vor den Augen einer Frau – sie sind dein Verderben: Zuerst

blenden sie dich, dann töten sie dich. Unbekannt Ausgerechnet aus dem, was sich nun mal nicht ändern läßt, soll man auch noch das Beste machen. © Wolfgang Mocker Bei manchem ist es am klügsten zu denken: "Ändern werde ich ihn nicht; also will ich ihn benutzen." Arthur Schopenhauer Wie mancher haßt seinen Nachbar aus keinem andern Grunde, als weil er sich bewußt ist, den Haß seines Nachbars zu verdienen. Christian Friedrich Wilhelm Jacobs Weil uns so viel erscheinet unergründet, Sind wir betrogen? Sag, was ein großer Dichter erfindet, Ist das erlogen? Albert Roderich Was sagt ein Mann, der bis zum Bauchnabel im Wasser steht? Das geht über meinen Verstand. Unbekannt Eine Lüge, die einen Knoten löst, ist uns glaublicher als eine, die einen knüpft. Jean Paul Männer haben gerne die Hosen an. Solange sie diese tragen. © Ruth W. Lingenfelser Massenverkehrsmittel sind Einrichtungen, von denen jeder gerne die anderen eifrig Gebrauch machen sähe. Unbekannt...

Niemand möge glauben, daß er zu leben gelernt habe, wenn er nicht zugleich

auch gelernt hat, alle Anerbieten, von wem sie auch kommen mögen, für nichts anderes als lauter leere Worte zu halten. ... Giacomo Graf Leopardi Die wahre Liebe Auf einer alten Mauer saßen Zwei junge treue Turteltauben, Die, voll von innerlicher Liebe, Die Augen auf einander wandten, Und dann und wann die Flügel zuckten. Ein Sperling auf dem nächsten Dache Voll buhlerischer Brunst und Schalkheit, Hieß dieses Paars verliebte Ruhe, Frost, Schläfrigkeit und Unvermögen. Da sprach der Täuber, doch mit Sanftmut: Sprich nicht so schlimm von unsrer Liebe. Horch! deine junge Gattin seufzet. Sie heißt dich einen Ungetreuen. Sie, die du gestern erst geehlicht, Wird heute schon von dir verlassen! Du liebtest freilich stark und feurig: Wir lieben sittsam, aber ewig. Johann Nikolaus Götz

Der Appell an die Nachwelt entspringt aus dem reinen lebendigen Gefühl, daß es

ein Unvergängliches gebe und, wenn auch nicht gleich anerkannt, doch zuletzt aus der Minorität sich der Majorität werde zu erfreuen haben. Johann Wolfgang von Goethe Stürm, stürm, du Winterwind! Du bist nicht falsch gesinnt, Wie Menschenundank ist. Dein Zahn nagt nicht sosehr, Weil man nicht weiß, woher, Wiewohl du heftig bist. Heisa! singt heisa! den grünenden Bäumen! Die Freundschaft ist falsch, und die Liebe nur Träumen. Drum heisa, den Bäumen! Den lustigen Räumen! Frier, frier, du Himmelsgrimm! Du beißest nicht so schlimm Als Wohltat nicht erkannt; Erstarrst du gleich die Flut, Viel schärfer sticht das Blut Ein Freund von uns gewandt. Heisa! singt heisa! den grünenden Bäumen! Die Freundschaft ist falsch, und die Liebe nur Träumen. Drum heisa, den Bäumen! Den lustigen Räumen! William Shakespeare

Aufblick Vergeht mir der Himmel Vor Staube schier,Herr, im Getümmel Zeig' dein Panier! Wie schwank'

ich sündlich Läßt du von mir; Unüberwindlich Bin ich mit dir! Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff In jener Nacht, wo keine Sterne blinken, wo keines Auswegs Hoffnungsstrahlenwinken, Schrick nicht zurück, wenn deine Reihe kommt! Der Becher kreist, und jeder muß ihn trinken. Omar Khayyâm Ein Fortgang ist nicht immer ein Fortschritt. © Erhard Horst Bellermann Jedes Ding hat ein Ende (Man fügt manchmal hinzu: Nur die Wurst hat zwei!) Deutsches Sprichwort Zwischen dem Raum von zwei einzelnen Sekunden findet Einzigartiges statt… Leben. © Joachim Frenz Früchte bringet das Leben dem Mann; doch hangen sie selten Rot und lustig am Zweig, wie uns ein Apfel begrüßt. Johann Wolfgang von Goethe

Beschäftige dich nicht mit zu vielen Dingen! Wenn du dir zu viel vornimmst,

bleibst du nicht ungeschoren. Du mühst dich ab, und erreichst doch nicht das Ziel, dann willst du aufgeben und kommst nicht mehr davon los. Bibel Du bist so weit! Du bist so weit, daß ich dich nimmer finde, du bist so fern, daß ich dich nimmer seh', bang ruf' ich deinen Namen in die Winde, vor lauter Sehnsucht tut das Herz mir weh. Die Stunden rinnen, und die Tage fließen, einsam und müde schreit' ich durch den Hag – ich möcht' nur immer meine Augen schließen, ich möchte schlafen bis zum jüngsten Tag. Doch wenn du wiederkämst, weil du es müßtest, und deine Stimme träfe weich mein Ohr, wenn du ganz leise meine Lider küßtest – ich schrecke wohl aus tiefstem Schlaf empor. Und höb' die Hände auf, um dich zu grüßen noch einmal mit des Glückes Flügelschlag – und würde lächelnd dann die Augen schließen und schlafen – schlafen bis zum jüngsten Tag… Leon Vandersee

Kennen sie den Spruch "Wenn man nichts Gutes über jemanden sagen kann, sollte

man lieber schweigen?" Der ist abgeleitet vom lateinischen Spruch "De mortui nil nisi bene." Wenn das allgemeingültig wäre, müßten fast alle Boulevardjournalisten schweigend durch die Welt laufen ... © Wolfgang J. Reus Winterlied Das Feld ist weiß, so blank und rein, Vergoldet von der Sonne Schein, Die blaue Luft ist stille; Hell, wie Kristall Blinkt überall Der Fluren Silberhülle. Der Lichtstrahl spaltet sich im Eis, Er flimmert blau und rot und weiß, Und wechselt seine Farbe. Aus Schnee heraus Ragt, nackt und kraus, Des Dorngebüsches Garbe. Von Reifenduft befiedert sind Die Zweige rings, die sanfte Wind' Im Sonnenstrahl bewegen. Dort stäubt vom Baum Der Flocken Pflaum Wie leichter Blütenregen. Tief sinkt der braune Tannenast Und drohet, mit des Schnees Last Den Wandrer zu beschütten; Vom Frost der Nacht Gehärtet, kracht Der Weg, von seinen Tritten. Das Bächlein schleicht, von Eis geengt; Voll lautrer blauer Zacken hängt Das Dach; ...