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Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich

weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt.
Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck

Seine Antwort auf die Behauptung, er besitze vielleicht, sei aber nicht, war nur Zittern und Herzklopfen.
Franz Kafka

Caput I

Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.

Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang von Liebe und Liebesgram,
Aufopfrung und Wiederfinden
Dort oben, in jener besseren Welt,
Wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammertal,
Von Freuden, die bald zerronnen,
Vom Jenseits, wo die Seele schwelgt
Verklärt in ew'gen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit euch
Die seligsten Torten und Kuchen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied!
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei,
Die Sterbeglocken schweigen.

Die Jungfer Europa ist verlobt
Mit dem schönen Geniusse
Der Freiheit, sie liegen einander im Arm,
Sie schwelgen im ersten Kusse.

Und fehlt der Pfaffensegen dabei,
Die Ehe wird gültig nicht minder –
Es lebe Bräutigam und Braut,
Und ihre zukünftigen Kinder!

Ein Hochzeitkarmen ist mein Lied,
Das bessere, das neue!
In meiner Seele gehen auf
Die Sterne der höchsten Weihe –

Begeisterte Sterne, sie lodern wild,
Zerfließen in Flammenbächen –
Ich fühle mich wunderbar erstarkt,
Ich könnte Eichen zerbrechen!

Seit ich auf deutsche Erde trat,
Durchströmen mich Zaubersäfte –
Der Riese hat wieder die Mutter berührt,
Und es wuchsen ihm neu die Kräfte.
Heinrich Heine

Gemeoss

Höflichkeit ist der Wunsch, höflich behandelt und für fein

und gesittet gehalten zu werden. François VI. Duc de La Rochefoucauld Sie konnten sich heute noch im Spiegel ansehen und mußten nicht... © Wolfgang J. Reus Er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen. Bibel Der Mensch benötigt keine besondere Nase, um im richtigen Moment den richtigen Riecher zu haben. © Horst Rehmann Nur die Diktatur ist schnell und einfach. © Rita Süssmuth Wenn du die Männer verstehen willst, studiere die Frauen. Aus Frankreich Stadtluft hat den Vorteil, daß man wenigstens sieht, was man einatmet. © Klaus Klages Das Rückgrat ist die Achillesferse des Menschen. © Dr. rer. pol. André Brie Wer vor fremden Leuten weint, verschwendet seine Tränen. Deutsches Sprichwort Je leichter der Mensch ist, desto tiefer kann er sinken. Verfasser unbekannt

Was der menschliche Verstand aufnimmt, wird ihm durch die Sinne zugeführt; das Sinnliche

bildet die Basis des Intellektuellen. Jean-Jacques Rousseau Einen Tyrannen zu hassen vermögen auch knechtische Seelen, nur wer die Tyrannei hasset, ist edel und groß. Johann Christoph Friedrich von Schiller Buchstabensalat kann man noch verfeinern mit Satzzeichen, Ziffern, Währungszeichen, Wortzeichen und Symbolen. © Willy Meurer Geschichtsschreibung – Die Vergangenheit wird von der Gegenwart in Schach gehalten, um mit ihrer Hilfe die Zukunft zu gestalten. © Dietrich V. Wilke Einen Satz, oh Autor, pro Tag zugunsten von aufgeklärter Freiheitlichkeit sollte dir deine Unabhängigkeit schon wert sein. © Raymond Walden Wer Spaß versteht, versteht den Ernst des Lebens besser als andere. © Ernst Ferstl Manchmal schaut der Mond unter den Mantel der Nacht was da wird gemacht © Erhard Horst Bellermann Dass der Einzelne weniger Affe ist als die Gruppe. © Elmar Schenkel Wer nichts weiß, ist gleich dem, der nichts sieht. Aus Kolumbien Vertraue deinen Freunden! Deine g

Wie viele verdammenswerte Sünden begeht ein Mann, nur um

eine Frau zu einer einzigen zu verleiten? Ester Sowerman Möge ich niemals Sterne vom Himmel herunterholen wollen – oder beklagen, was nicht zu ändern ist. Andrew Carnegie Wohne über deinem Stande, Kleide dich genau standesgemäß, Nähre dich unter deinem Stande. Georg Bunsen Nimm dir ruhig vor, 1000 Jahre alt zu werden, um so leichter erträgst du dann die Siebzig. © Martin Gerhard Reisenberg Wir nennen's Glück, wenn Erhofftes oder Unerhofftes uns zufällt und zum Vorteil gereicht. © Friedrich Löchner Wer seinen Vorteil sucht, übt keine Nachsicht. © Prof. Dr. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger Nordic Walking: Auf allen Vieren marschieren. © Georg Skrypzak Soviel ich kann. Tantum quantum possum. Friedrich III. Das Credo des Kriechers: Auf allen vieren kann man nie das Gleichgewicht verlieren. © Gerd W. Heyse

Je besser ein Staat ist, desto besser wird in ihm die Humanität gepflegt.

Je inhumaner, desto unglücklicher und ärmer. Johann Gottfried von Herder Unsere Welt läuft Gefahr aus Friede, Gerechtigkeit und Umweltschutz eine Ersatzreligion zu machen. © Stefan Fleischer Schöne Fraun mit schönen Katzen Schöne Fraun und Katzen pflegen Häufig Freundschaft, wenn sie gleich sind, Weil sie weich sind Und mit Grazie sich bewegen. Weil sie leise sich verstehen, Weil sie selber leise gehen, Alles Plumpe oder Laute Fliehen und als wohlgebaute Wesen stets ein schönes Bild sind. Unter sich sind sie Vertraute, Sie, die sonst unzähmbar wild sind. Fell wie Samt und Haar wie Seide. Allverwöhnt. - Man meint, daß beide Sich nach nichts, als danach sehnen, Sich auf Sofas schön zu dehnen. Schöne Fraun mit schönen Katzen, Wem von ihnen man dann schmeichelt, Wen von ihnen man gar streichelt, Stets riskiert man, daß sie kratzen. Denn sie haben meistens Mucken, Die zuletzt uns andre jucken. Weiß man recht, ob sie im Hellen Echt sind oder sich verstellen

Erzähle nicht die Wahrheit, solange dir etwas Interessanteres einfällt.Karl

Friedrich May Minne, der Welt Unseligkeit, Da reine Lust so flüchtig ist, Da du so wankelmütig bist Was minnt nur all die Welt an dir? Ich seh doch wohl, du lohnest ihr, So wie der Ungetreue tut. Dein Ende, das ist nie so gut, Wie du versprichst im Anbeginn: Da lockst du den betörten Sinn Mit kurzer Lust zu langem Leid. Mit schmeichlerischer Trüglichkeit, Die in so falscher Süße schwebt, Die trüget alles, was da lebt. Gottfried von Straßburg Jedem gerecht werden heißt, jedem Unrecht zu tun. © Horst A. Bruder Schlage ein Kind nie, und wenn es traurig oder ängstlich ist, dann nimm es einfach in den Arm. Indianische Weisheit Ein Gedicht ist nur so lange gut, bis man weiß, von wem es ist. Karl Kraus Das Leben ist bunt. So manchem zu bunt. Als erfände es täglich neue Farben. © Erhard Blanck Wer Tyrannei stürzen will, muß ihr dienen. Carl Ludwig Börne Ohne Zucht ist jede Tugend eitel. Leo Tepe von Heemstede Vermutungen sind Saatkörner der Verleumdung.

Sei nicht feiger als die Kinder! Wenn es dir

angezeigt erscheint, sage: "Ich spiele nicht mehr mit." Epiktet Gott bleibt immer noch größer als unsere hochherzigste und allseitigste Auffassung. Hermann von Schell Jede Wissenschaft wird Poesie – nachdem sie Philosophie geworden ist. Novalis Mir däucht es feige, Mißtrauen zu nähren, wo ein edles Herz als Liebespfand die offne Rechte beut. William Shakespeare Gedanken und Gefühle sind frei und sollten weder Tempolimit noch Kilometerbeschränkumg kennen! © Ari F. Huber Das Leben besucht uns ohne Ankündigung und verläßt uns, ohne sich zu verabschieden. © Daniel Mühlemann Alles kommt einem vor Augen, wenn man siebzig ist. Jüdisches Sprichwort Kostenexplosionen reißen tiefe Löcher in die Kassen. © Rupert Schützbach Wenn man sein Haus im Grünen endlich abgezahlt hat, liegt es nicht mehr im Grünen. Unbekannt Einsicht ist der erste Schritt zur Vernunft. © Sinan Gönül

Gott verbirgt sich hinter allem, und in allem sind schmale Spalten, durch die

er scheint – scheint und blitzt. Ganz dünne, feine Spalten, so dünn, daß man sie nie wiederfindet, wenn man nur einmal den Kopf wendet. Ernst Barlach Verschüttetes Wasser kehrt nicht in die Schüssel zurück. Aus Japan Vorurteile, die sich bestätigen, gehen selten in die Revision. © Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck Wenn alle ihr Leben lebten, würden sie nicht das Leben von andern zerstören. © Walter Ludin Anderen eine Grube zu graben, ist anstrengend, doch es zahlt sich fast immer aus. David Herbert Lawrence Wer Brot hat, dem gibt man Brot. Deutsches Sprichwort

Man möge das bedenken, daß man andere ertragen soll, wie man selbst ertragen

zu werden wünscht. Aber das ist eben der Teufel der Menschen, daß selten jemand glaubt, daß die andern auch etwas an ihm zu ertragen hätten. Jeremias Gotthelf Maireigen Singt der Wonn' und Blütenzeit, Pflanzt die grünen Maien! Selig, wer des Mais sich freut, Wie uns die Natur gebeut, Zu Zweien! Zu Zweien! Zu Zweien! Zu der Tänze Melodei Wirbelt das Gestäude; Waldgesang und Dorfschalmei Jubeln: Pflicht und Weisheit sei Die Freude! Die Freude! Die Freude! Kränzt, Verlobte, kränzt das Haar Froh mit Myrtenzweigen! So, wie bald am Brautaltar, Steht hier alles Paar um Paar Im Reigen! Im Reigen! Im Reigen! Amor läßt am Maienfest Jede Spröde büßen! Philomele baut ihr Nest! Alles Holde liebt und läßt Sich küssen! Sich küssen! Sich küssen! Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis

Es war bestimmt das unglaublichste Erlebnis, das mir je in meinem Leben widerfuhr.

Es war fast so unglaublich, als wenn einer eine 15-Zoll-Granate auf ein Stück Seidenpapier abgefeuert hätte und diese zurückgekommen wäre und ihn getroffen hätte. Prof. Ernest Rutherford Gabe Alles hinzugeben Ist der Liebe Brauch; Nimm denn hin mein Leben Und mein Sterben auch! Aller meiner Lieder Sanften Schmeichellaut, Die ein Eden wieder Sich aus Schutt erbaut. Alle Lichtgedanken, Die an Glück und Leid Kühn sich aufwärts ranken In die Ewigkeit. All mein stilles Sehnen, Innig dir vertraut, Das in sel'gen Tränen Auf dich niedertaut! Nimm, daß nichts dir fehle, Wenn die Stunde ruft, Meine ganze Seele Hin als Opferduft! Betty Paoli

Liebe macht nicht blind! Im Gegenteil, sie läßt uns wunderbare Dinge sehen, die

wir sonst niemals wahrgenommen hätten. © Bernhardt Bless Eine kleine Rebellion ab und zu ist eine gute Sache und ebenso notwendig in der politischen Welt wie Stürme in der psychischen. Thomas Jefferson Das Faszinierende an den Steuern ist, daß immer wieder neue erfunden werden, obwohl die Leute schon die alten nicht zahlen wollen. Unbekannt Wenn aber eine Frau einem Mann, den sie nicht wahrhaftig liebt, nichts versagt, dann fallen bald Schatten auf eine junge Ehe. John Galsworthy Acht Tåg ist a Wochen, Zwölf Monat a Jåhr; Kaum håt die Lieb ång'hebt, Is s' schon wieder går. Tiroler Schnaderhüpfl, Die Brechstange des modernen Räubers ist der Sicherheitsschlüssel. Für sein Büro. In der Bank. © Frank Wisniewski Wer Weisheit sucht, ist ein Weiser; wer glaubt, sie gefunden zu haben, ist ein Narr. Lucius Annaeus Seneca Jedes Jahr ist anders. Vor allem das erste und das letzte. © Wolfgang J. Reus Die Natur hat dafür gesorgt, daß die Blätter auch fallen, wen