siehet man öffentlich Gottes Allmacht und Wundertaten. Denn welcher Mensch, wie gewaltig, weise und herrlich er auch ist, kann aus einer Feige einen Feigenbaum oder eine andere Feige machen?
Martin Luther
Vom Reden
Und dann sagte ein Gelehrter:
"Sprich vom Reden"
Und er antwortete und sagte:
"Ihr redet dann, wenn ihr aufhört,
mit euren Gedanken in Einklang zu sein."
Und wenn ihr nicht länger in der
Abgeschiedenheit eures Herzens wohnen
könnt, lebt ihr in euren Lippen,
und Geräusch ist eine Zerstreuung und
ein Zeitvertreib.
Und in einem Großteil eures Redens wird
das Denken halb ermordet.
Denn das Denken ist ein Vogel des Himmels,
der in einem Käfig aus Worten zwar
vielleicht seine Flügel ausbreiten
kann, nicht aber zu fliegen vermag.
Es gibt manche unter euch, die aus
Furcht vor dem Alleinsein die Gesellschaft
des Geschwätzigen suchen.
Die Stille der Einsamkeit läßt ihr
nacktes Selbst aufscheinen, und sie
möchten entfliehen.
Und es gibt jene, die reden und ohne
Wissen und Absicht eine Wahrheit
aussprechen, die sie selbst nicht
verstehen.
Und es gibt jene, die die Wahrheit
in sich tragen, aber diese nicht
in Worte fassen.
Im Herzen dieser Menschen wohnt der
Geist in wogendem Schweigen.
Begegnet ihr eurem Freund auf der Straße
oder auf dem Marktplatz, laßt den Geist
in euch eure Lippen bewegen und eurer
Zunge befehlen.
Laßt die Stime in eurer Stimme zum
Ohr seines Ohrs sprechen;
Denn seine Seele wird die Wahrheit
eures Herzens bewahren, so wie der
Geschmack des Wein's noch im Gedächtnis
verbleibt.
Wenn die Farbe vergessen ist – und das
Gefäß zerbrochen.
Khalil Gibran
Martin Luther
Vom Reden
Und dann sagte ein Gelehrter:
"Sprich vom Reden"
Und er antwortete und sagte:
"Ihr redet dann, wenn ihr aufhört,
mit euren Gedanken in Einklang zu sein."
Und wenn ihr nicht länger in der
Abgeschiedenheit eures Herzens wohnen
könnt, lebt ihr in euren Lippen,
und Geräusch ist eine Zerstreuung und
ein Zeitvertreib.
Und in einem Großteil eures Redens wird
das Denken halb ermordet.
Denn das Denken ist ein Vogel des Himmels,
der in einem Käfig aus Worten zwar
vielleicht seine Flügel ausbreiten
kann, nicht aber zu fliegen vermag.
Es gibt manche unter euch, die aus
Furcht vor dem Alleinsein die Gesellschaft
des Geschwätzigen suchen.
Die Stille der Einsamkeit läßt ihr
nacktes Selbst aufscheinen, und sie
möchten entfliehen.
Und es gibt jene, die reden und ohne
Wissen und Absicht eine Wahrheit
aussprechen, die sie selbst nicht
verstehen.
Und es gibt jene, die die Wahrheit
in sich tragen, aber diese nicht
in Worte fassen.
Im Herzen dieser Menschen wohnt der
Geist in wogendem Schweigen.
Begegnet ihr eurem Freund auf der Straße
oder auf dem Marktplatz, laßt den Geist
in euch eure Lippen bewegen und eurer
Zunge befehlen.
Laßt die Stime in eurer Stimme zum
Ohr seines Ohrs sprechen;
Denn seine Seele wird die Wahrheit
eures Herzens bewahren, so wie der
Geschmack des Wein's noch im Gedächtnis
verbleibt.
Wenn die Farbe vergessen ist – und das
Gefäß zerbrochen.
Khalil Gibran