der Freund sie uns entdeckte. Geschah es frei, so zürnen wir über seine Unbescheidenheit, Plumpheit und Grobheit, geschah es fein, über seine Verstellung.
Jean Paul
Ein Augenblick tiefen Ahnens
Ich sitze im Garten des Sommers.
hab Blumen um mich und Grün,
der Wind liebkost meine Wangen,
ich sehe die Wolken ziehn.
Kein Lärm durchdringt diesen Frieden
des ruhigen Plätzchens hier,
von drüben nur leise Töne –
das Nachbarkind übt Klavier.
Da rieseln die Blätter der Birke
auf einmal zu mir herab,
und goldene Flammenherzen
bedecken ihr moosiges Grab.
Ein Augenblick tiefen Ahnens
erfüllt meine schmerzende Brust:
der Herbst kommt schon früher als morgen.
Ich hab es wohl immer gewußt.
© Ingrid Streicher
Jean Paul
Ein Augenblick tiefen Ahnens
Ich sitze im Garten des Sommers.
hab Blumen um mich und Grün,
der Wind liebkost meine Wangen,
ich sehe die Wolken ziehn.
Kein Lärm durchdringt diesen Frieden
des ruhigen Plätzchens hier,
von drüben nur leise Töne –
das Nachbarkind übt Klavier.
Da rieseln die Blätter der Birke
auf einmal zu mir herab,
und goldene Flammenherzen
bedecken ihr moosiges Grab.
Ein Augenblick tiefen Ahnens
erfüllt meine schmerzende Brust:
der Herbst kommt schon früher als morgen.
Ich hab es wohl immer gewußt.
© Ingrid Streicher