Der Aphoristiker hat die Lage erkannt. Aphoristiker sitzen nicht im Führungsstab. Aphoristiker bewohnen
keine Etage. Sie schreiben nicht im Zimmer mit Aussicht. Aphoristiker korrespondieren zum Verzweifeln gern mit dem Nichts und warten auf Antwort.
© Billy
Des Dichters Abendgang
Ergehst du dich im Abendlicht –
Das ist die Zeit der Dichterwonne –,
So wende stets dein Angesicht
Zum Glanze der gesunknen Sonne!
In hoher Feier schwebt dein Geist,
Du schauest in des Tempels Hallen,
Wo alles Heil'ge sich erschleußt,
Und himmlische Gebilde wallen.
Wann aber um das Heiligtum
Die dunkeln Wolken niederrollen,
Dann ist's vollbracht, du kehrest um,
Beseligt von dem Wundervollen.
In stiller Rührung wirst du gehn,
Du trägst in dir des Liedes Segen;
Das Lichte, das du dort gesehn,
Umglänzt dich mild auf finstern Wegen.
Ludwig Uhland
© Billy
Des Dichters Abendgang
Ergehst du dich im Abendlicht –
Das ist die Zeit der Dichterwonne –,
So wende stets dein Angesicht
Zum Glanze der gesunknen Sonne!
In hoher Feier schwebt dein Geist,
Du schauest in des Tempels Hallen,
Wo alles Heil'ge sich erschleußt,
Und himmlische Gebilde wallen.
Wann aber um das Heiligtum
Die dunkeln Wolken niederrollen,
Dann ist's vollbracht, du kehrest um,
Beseligt von dem Wundervollen.
In stiller Rührung wirst du gehn,
Du trägst in dir des Liedes Segen;
Das Lichte, das du dort gesehn,
Umglänzt dich mild auf finstern Wegen.
Ludwig Uhland