schwierig ist es, diesen plötzlichen Einbruch des Nichts zu begreifen und sich damit abzufinden, es zu glauben.
Gustave Flaubert
Die Blicke scharf wie der junge Aar,
Das Herz von Hoffnung umflogen,
So bin ich dereinst mit reisiger Schar
In den Kampf der Geister gezogen.
Die Fahne hoch, gradaus den Speer –
Da wichen der Feinde Reihen;
O Reiterspaß, dem fliehenden Heer
Die breiten Rücken zu bläuen!
Doch kamen auch wir an jenes End',
Zu wissen, daß nichts wir wissen!
Da hab' ich langsam mein Roß gewend't
Und mich des Schweigens beflissen.
Zu stolz zum Glauben – bin ich gemach
In die Felskluft niedergestiegen;
Die Welt da draußen ist oberflach,
Der Kern muß tiefer liegen.
Nun freut mich mein alt Gewaffen nicht mehr,
Verspinnwebt liegt's in der Ecken;
Doch soll drum kein hochweiser Herr
Als wehrlosen Mann mich necken:
Noch reicht ein Blick, das Eulenpack
Und die Fledermaus zu verjagen,
Noch reicht ein alter Eselskinnback,
Den Philisterschwarm zu erschlagen!
Joseph Victor von Scheffel
Gustave Flaubert
Die Blicke scharf wie der junge Aar,
Das Herz von Hoffnung umflogen,
So bin ich dereinst mit reisiger Schar
In den Kampf der Geister gezogen.
Die Fahne hoch, gradaus den Speer –
Da wichen der Feinde Reihen;
O Reiterspaß, dem fliehenden Heer
Die breiten Rücken zu bläuen!
Doch kamen auch wir an jenes End',
Zu wissen, daß nichts wir wissen!
Da hab' ich langsam mein Roß gewend't
Und mich des Schweigens beflissen.
Zu stolz zum Glauben – bin ich gemach
In die Felskluft niedergestiegen;
Die Welt da draußen ist oberflach,
Der Kern muß tiefer liegen.
Nun freut mich mein alt Gewaffen nicht mehr,
Verspinnwebt liegt's in der Ecken;
Doch soll drum kein hochweiser Herr
Als wehrlosen Mann mich necken:
Noch reicht ein Blick, das Eulenpack
Und die Fledermaus zu verjagen,
Noch reicht ein alter Eselskinnback,
Den Philisterschwarm zu erschlagen!
Joseph Victor von Scheffel