Wer sich konsequent um sie bemüht, wird ihr viel näher kommen als andere, die sie aus Faulheit und Mutlosigkeit als unerreichbar abschreiben.
Gilbert Keith Chesterton
An Herrn von Kleist
Wie lieblich sprudelt diese Quelle!
Wie sanft küßt mich der West im Gaukeln!
Wie reitzend schwebt das Laub im Schatten!
Wie fruchtbar blüht die Lind am Ufer!
Wie munter steht das Thal voll Blumen!
Hier, Freund! Hier ist das Land des Friedens,
Hier ist es gut, hier laß uns wohnen,
Hier laß uns, fern von Stolz und Sceptern,
Die kurze Lebenszeit verlängern;
Hier soll sie, frei von niedern Sorgen,
So sanft, wie dieser Bach verfliessen.
Hier darf kein Gold vor Narren glänzen,
Hier hört man keinen Muffel seufzen,
Hier läuft kein Kramer mit Gewichten,
Hier rast kein Menzel mit Husaren,
Hier wafnet sich kein Held zum Morden,
Hier soll uns kein erzürnter Priester
Und keines Prinzen Dumheit ärgern.
Hier sind wir einsam, fromm und stille,
Hier schwärmen keine schwarze Sorgen,
Hier hört man kein Geschrei der Laster,
Hier brennt kein Schwefel in der Hölle,
Hier brüllt kein Teufel, wie ein Löwe.
Hier wollen wir uns Hütten bauen,
Damit die Tugend sicher wohne;
Hier sei mein Herz ihr froher Tempel,
Hier wiß es nichts von Furcht und Sorgen,
Hier wollen wir der Freundschaft opfern,
Hier wollen wir den Himmel loben,
Ihn loben, aber ihn nichts bitten.
Hier wollen wir uns kennen lernen,
Hier wollen wir am Ufer trinken
Und trinkend scherzen und uns küssen.
Was fehlt der Fülle solcher Wonne?
Ach Freund, es fehlt uns noch die Liebe ...
Geh! hole du dein blondes Mädchen,
Ich will die braune Doris holen.
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gilbert Keith Chesterton
An Herrn von Kleist
Wie lieblich sprudelt diese Quelle!
Wie sanft küßt mich der West im Gaukeln!
Wie reitzend schwebt das Laub im Schatten!
Wie fruchtbar blüht die Lind am Ufer!
Wie munter steht das Thal voll Blumen!
Hier, Freund! Hier ist das Land des Friedens,
Hier ist es gut, hier laß uns wohnen,
Hier laß uns, fern von Stolz und Sceptern,
Die kurze Lebenszeit verlängern;
Hier soll sie, frei von niedern Sorgen,
So sanft, wie dieser Bach verfliessen.
Hier darf kein Gold vor Narren glänzen,
Hier hört man keinen Muffel seufzen,
Hier läuft kein Kramer mit Gewichten,
Hier rast kein Menzel mit Husaren,
Hier wafnet sich kein Held zum Morden,
Hier soll uns kein erzürnter Priester
Und keines Prinzen Dumheit ärgern.
Hier sind wir einsam, fromm und stille,
Hier schwärmen keine schwarze Sorgen,
Hier hört man kein Geschrei der Laster,
Hier brennt kein Schwefel in der Hölle,
Hier brüllt kein Teufel, wie ein Löwe.
Hier wollen wir uns Hütten bauen,
Damit die Tugend sicher wohne;
Hier sei mein Herz ihr froher Tempel,
Hier wiß es nichts von Furcht und Sorgen,
Hier wollen wir der Freundschaft opfern,
Hier wollen wir den Himmel loben,
Ihn loben, aber ihn nichts bitten.
Hier wollen wir uns kennen lernen,
Hier wollen wir am Ufer trinken
Und trinkend scherzen und uns küssen.
Was fehlt der Fülle solcher Wonne?
Ach Freund, es fehlt uns noch die Liebe ...
Geh! hole du dein blondes Mädchen,
Ich will die braune Doris holen.
Johann Wilhelm Ludwig Gleim