auf gut Glück aufschlagen, es weglegen, wenn man Interessantes gefunden hat, und nachdenken. Liest man es in einem Atem, so glaubt man, wie wenn man eine Reihe Kupferstiche gesehen hat, nur einen gesehen zu haben.
Charles Joseph Fürst von Ligne
Herbstbacchanal
Die stolze Fülle verstümmelt, gebrochen.
Die reiche Erde verknöchert, bestaubt.
Fäule kommt auf trägem Leib gekrochen
Und reckt voll Gier das graue Moderhaupt.
Doch trotzig sträuben sich die zähen Pulse,
Die Todesangst fliegt auf, taumelt, rafft
Aus dem zermorschten Siechen
Die letzte, ringende Kraft.
Zitternde Bläße schminkt sich
Mit stierem grinsenden Blut,
Mühsames Leben lodert
Leere, erheuchelte Glut.
Flammenjauchzen durchgellt
In grassem Echo die Welt,
Betäubende Feuer schäumen,
Farben tollen, bäumen
Schrille, kreischende Funken,
Lachen rast, wahnsinntrunken.
Doch unter all dem blinden Tosen,
Durch den verzweifelten Sturm,
Pocht an die flackernden Rosen –
Der Totenwurm.
Max Dauthendey
Charles Joseph Fürst von Ligne
Herbstbacchanal
Die stolze Fülle verstümmelt, gebrochen.
Die reiche Erde verknöchert, bestaubt.
Fäule kommt auf trägem Leib gekrochen
Und reckt voll Gier das graue Moderhaupt.
Doch trotzig sträuben sich die zähen Pulse,
Die Todesangst fliegt auf, taumelt, rafft
Aus dem zermorschten Siechen
Die letzte, ringende Kraft.
Zitternde Bläße schminkt sich
Mit stierem grinsenden Blut,
Mühsames Leben lodert
Leere, erheuchelte Glut.
Flammenjauchzen durchgellt
In grassem Echo die Welt,
Betäubende Feuer schäumen,
Farben tollen, bäumen
Schrille, kreischende Funken,
Lachen rast, wahnsinntrunken.
Doch unter all dem blinden Tosen,
Durch den verzweifelten Sturm,
Pocht an die flackernden Rosen –
Der Totenwurm.
Max Dauthendey