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Es ist kein geringes Verbrechen, die Wahrheit langweilig zu machen. Dies ist eine

meiner vielen Klagen gegen die Christen und gegen die meisten Moralisten.
Multatuli

Der Reichtum eines Lebens hängt nicht von der Zahl der Erlebnisse ab, sondern der Intensität des Erlebens.
© Paul Mommertz

Gott ist dreifach von Person und doch einfach von Natur. Gott ist auch an allen Orten, und an jedem Ort ist Gott ganz. Das will so viel sagen, daß alle Orte ein Ort Gottes sind.
Meister Eckhart

Es ist den edlen und großherzigen Menschen am wenigsten anständig und eigen, bei dem, was sie tun, überall nur den äußeren Nutzen zu suchen.
Aristoteles

Wenn man jemanden, der einen gebissen hat, wieder beißt, handelt man wie ein wildes Tier, nicht wie ein Mensch.
Gaius Musonius Rufus

Der Traum als Prophet

Was dir begegnen wird, wie sollte der Traum es dir sagen?
Was du tun wirst, das zeigt er schon eher dir an.
Christian Friedrich Hebbel

Das Gesetz ist lückenhaft, das Recht ist lückenlos.
Joseph Unger

Feine Leute machen ihren Dreck heimlich.
© Dr. phil. Michael Richter

Manche Großmütter sind Menschen, die mit dem Begriff ›Märchen‹
tatsächlich noch freies lebendiges Erzählen verbinden können.
© Christa Schyboll

Wer sich Helden leisten kann,
der rechnet nicht mit jedem Mann.
© Erhard Horst Bellermann

Gemeoss

Die Natur will, daß die Kinder, ehe sie Männer werden, Kinder sein sollen.

Wenn wir diese Ordnung umkehren wollen, so bringen wir vorzeitige Früchte hervor, denen es an der gehörigen Reife wie am rechten Geschmack fehlt und in kurzem verderben. Jean-Jacques Rousseau Sie saßen und tranken am Teetisch, Und sprachen von Liebe viel. Die Herren die waren ästhetisch, Die Damen von zartem Gefühl. Die Liebe muß sein platonisch, Der dürre Hofrat sprach. Die Hofrätin lächelt ironisch, Und dennoch seufzen sie: Ach! Der Domherr öffnet den Mund weit: Die Liebe sei nicht zu roh, Sie schadet sonst der Gesundheit. Das Fräulein lispelt: So? Die Gräfin spricht wehmütig: Die Liebe ist eine Passion! Und präsentiert gütig Die Tasse dem Herrn Baron. Am Tische war noch ein Plätzchen; Mein Liebchen, da hast du gefehlt. Du hättest so hübsch, mein Schätzchen, Von deiner Liebe erzählt. Heinrich Heine

Den Mann nenne ich groß, der viel gedacht und gelesen und erfahren hat

und der alles, was er gedacht, gelesen und erfahren hat, bei jeder Sache die er unternimmt also auch bei jedem Buch das er schreibt vereint zum besten Zweck anzuwenden weiß, alles so anschaulich darzustellen, daß jeder sehen muß, was er selbst gesehen hat. Georg Christoph Lichtenberg Stilles Glück Abends, wenn die Kinder mein Mit der Mutter beten, Pfleg' ich an ihr Kämmerlein Still heranzutreten. Leise lausch' ich an der Thür Ihrem Wort von ferne; Ob sich's gleiche für und für, Hör' ich es doch gerne. Und wenn Alles nachgelallt Mägdlein und Bube, Wenn das Amen leis' verhallt, Tret' ich in die Stube. Wenn sie dann so lieb und warm Gute Nacht mir nicken, Mit dem weichen Kindesarm Mich zum Kuß umstricken – O dann muß im Kämmerlein Wohl mein Herz sich regen: Linde strömt es auf mich ein Wie ein Abendsegen. Adolf Schults

Sagt der Theologe zum Philosophen: Philosophie ist, wenn jemand in einem absolut dunklen

Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist. Erwidert der Philosoph: Aber Theologie ist, wenn jemand in einem absolut dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist, und dann ruft: "Ich hab sie!" Unbekannt Abendlied Ringsum nun wird es stille, Indeß der Tag versinkt, Und froh im Gras die Grille Den Thau der Dämmrung trinkt. Aufsteigt die Nacht im Westen, Sie athmet hörbar kaum Und wiegt von Ast zu Aesten Den Wald in Schlag und Traum. Den Vögeln wie sie brüten, Drückt sie die Augen zu Und lullt im Thal die Blüten, Die Aehren all' in Ruh'. Komm, Mutter Nacht, und lege Die Hand aufs Herz mir mild, Daß sie die wilden Schläge Dem Ruhelosen stillt! Adolf Friedrich Graf von Schack

Halt inne und bedenke! Das Leben ist nur ein Tag; ein zerbrechlicher Tautropfen

auf seinem gefährlichen Weg aus dem Baumwipfel. John Keats Spieler haben vor klugen Leuten den Vortritt, denn sie genießen die Ehre, den Reichtum zu vertreten. Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues Es gab eine Zeit, da wirkte die Welt auf die Bücher, aber jetzt wirken die Bücher auf die Welt. Joseph Joubert Nicht deine Leistung hat die Welt Zur Hochachtung bewogen, Ihr imponiert nur der Gewinn, den du daraus gezogen. Verfasser unbekannt Vorüber Ich legte mich unter den Lindenbaum, In dem die Nachtigall schlug; Sie sang mich in den süßesten Traum, Der währte auch lange genug. Denn nun ich erwache, nun ist sie fort, Und welk bedeckt mich das Laub; Doch leider noch nicht, wie am dunklern Ort, Verglühte Asche der Staub. Christian Friedrich Hebbel Man verzeiht die Untreue, aber man vergißt sie nicht. Marie-Madeleine Pioche de La Vergne, Comtesse de La Fayette Phrase wird, was über den Rand hängt. Richard von Schaukal Wer die Brücken hinter sich abbricht,...

Bei der Schwäche der menschlichen Natur, die stets bereit ist, nach der Macht

zu greifen, würde es eine zu große Versuchung sein, wenn dieselben Personen, die die Macht haben, Gesetze zu verabschieden, auch noch die Macht in die Hände bekämen, diese Gesetze zu vollstrecken. John Locke Nachtgesang O! gib, vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele Segnet der Sterne Heer Die ewigen Gefühle; Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du mehr? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich nur zu sehr, Bannst mich in diese Kühle; Schlafe! was willst du mehr? Bannst mich in diese Kühle, Gibst nur im Traum Gehör. Ach! auf dem weichen Pfühle Schlafe! was willst du mehr? Johann Wolfgang von Goethe

Als ich 14 Jahr alt war, war mein Vater für mich so dumm,

daß ich ihn kaum ertragen konnte. Aber als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, wieviel der alte Mann in sieben Jahren dazu gelernt hatte. Mark Twain Lernen heißt nicht nur, mit dem Gedächtnis die Worte auswendig lernen – die Gedanken anderer können nur durch das Denken aufgefaßt werden, und dieses Nach-denken ist auch lernen. Georg Wilhelm Friedrich Hegel Greife ins All nur hinein! Wie du gekämpft und geduldet, sind dir die Götter verschuldet, nimm dir, denn alles ist dein! Christian Friedrich Hebbel Viele sind zu stolz darauf, daß ihnen ihr Pech ständig glückt. © Jens P. Ich bleibe in der Überzeugung, unser Gott läßt keinen Deutschen zugrunde gehen, am allerwenigsten Deutschland. Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck

Wem es nicht ein Bedürfnis geworden ist, glücklich zu

sein, der wird es niemals werden. Karl Ferdinand Gutzkow Die Namen Ich fragte meine Schöne: Wie soll mein Lied dich nennen? Soll dich als Dorimene, Als Galathee, als Chloris, Als Lesbia, als Doris Die Welt der Enkel kennen? Ach! Namen sind nur Töne: Sprach meine holde Schöne. Wähl' selbst. Du kannst mich Doris Und Galathee und Chloris Und – wie du willst, mich nennen; Nur nenne mich die Deine. Gotthold Ephraim Lessing Der Mensch wächst am dosierten Widerstand; ohne Widerstand gibt es kein Wachstum. © Alfred Selacher Wenn wir keine andere Wahl haben, dann müssen wir uns wählbar machen. © Hassan Mohsen Wem das Herz am rechten Fleck sitzt, der muss es nicht unbedingt auf der Zunge tragen. © Ursula Schachschneider Ignoranz und Arroganz tanzen den gleichen Tanz. © Paul Mommertz Man muß Hoffnung schenken an Gott. Charles Pierre Péguy Das Leben ist ein Pfänderspiel. © Peter Rudl In tiefer Liebe aus kranker gesunden. © Manfred Hinrich Die Gewohn...

Um allein zu leben, muss man ein Tier oder ein Gott sein —

sagt Aristoteles. Fehlt der dritte Fall: Man muss beides sein — Philosoph… Friedrich Wilhelm Nietzsche Solange sich die Erde dreht, bieten die Frauen eigentlich immer noch dasselbe. Aber es ist immer wieder sehenswert. Unbekannt Die Suche nach dem Sein des Menschen scheint sich heute fast ausschließlich darauf zu verengen, was ihm alles in seiner ihm gegebenen Spanne zusammenzuraffen gelingt. © Peter Rudl Shakespeare's Heinrich VI.: »Ich sage wenig – denke desto mehr.« Heutiger Politiker: »Ich denke wenig – sage desto mehr.« © Willy Meurer Der liebe Gott muß mir bald sagen, was er will und was ich darf. An ihm ist jetzt der Entschluß. Rainer Maria Rilke Wo das Glück zuhause ist, dort wohnt auch der Nachbar Neid. © Almut Adler In postfaktischen Zeiten ist es umso wichtiger, Fakten zu schaffen und sie wie Utopien zu erzählen. © Thomas Holtbernd Grüble nicht über dein Schicksal nach. Das Los ist geworfen. Nimm es denn, wie es fiel. Bild' es zum Bessern au...

Die Ungleichheit ist die Quelle aller Revolutionen; denn die Ungleichheit kann durch nichts

erträglich gemacht werden. Aristoteles Wenn du wissen willst, was niemand weiß, dann lies, was jeder liest – nur ein Jahr später. Ralph Waldo Emerson Das Ideal der lockeren Bindungen entspricht dem der fettarmen Quarkspeise. Man will den Geschmack, aber nicht das Gewicht. © Dr. Michael Rumpf Das hohe Ego ist der Arbeitsplatz »Gottes« im Menschen, die Bühne des Erwachens und erleuchteten Verstehens. Es ist das Persönlichkeitsorgan des Universums im Körper. Das kleine Ego dagegen ist der Pate der Selbstsucht und Namensgeber des Egoismus, ein Tropfen, der das Meer vergessen hat und sich stets im Verdrängungskrieg mit seinesgleichen wähnt. Leben ist ihm nur als Überleben faßbar. © Peter Horton Es hat einmal ein Tor gesagt, Daß der Mensch zum Leiden geboren worden; Seitdem ist dies – Gott sei's geklagt! – Der Spruch aller gläubigen Toren worden. Und weil die Menge aus Toren besteht, Ist die Lust im Lande verschworen worden, Es ist der Blick des Volkes kurz Und lang ...

Nie gleicht ein Mensch dem andern, niemals gleicht ein Kind seinen Eltern. Niemand

ist verantwortlich für das Leben, wie es wird, als der Mensch selbst. Hermann Stehr Höflichkeit ist Staatspapier des Herzens, das um so größere Zinsen trägt, je unsicherer das Kapital ist. Carl Ludwig Börne Mit einigen Worten ändert man schwer einen Menschen; eine vierzigjährige Natur ist härter als Nagelfluh, und Nagelfluh knübelt man nicht mit den Fingern auseinander. Jeremias Gotthelf Das Recht verkörpert die Anstrengung der Menschen, die Gesellschaft zu ordnen; die Regierung verkörpert die Anstrengung der Selbstsucht, die Freiheit zu vernichten. Henry Ward Beecher Hast du Phantasie, langweilst du dich nie. © Paul Mommertz Talente gelten als ungeniert. Genies dagegen als sehr talentiert. © A. Michael Bussek Nicht rechts geschaut – nicht links geschaut! Gerade aus, auf Gott vertraut! Und durch! Unbekannt Geduld ist die Ruhebank auf dem steilen Weg zum Ziel. © Dr. Carl Peter Fröhling Wer Gedanken sät, sollte auf die Qualität des Saatgutes achten © Helmut Gl...