mag derselbe nun leise oder gewaltig seine Schwingen regen. Seinem Genius folgen, heißt den gegebenen und angeborenen Bedingungen seines inneren Daseins folgen.
Julius Langbehn
Der Lenz will kommen
Der Lenz will kommen, der Winter ist aus,
Schneeglöckchen läutet: »Heraus, heraus!
Heraus, ihr Schläfer in Flur und Heid',
Es ist nicht länger Schlafenszeit;
Ihr Sänger, hervor aus Feld und Wald,
Die Blüten erwachen, sie kommen bald;
Und wer noch schlummert im Winterhaus –
Zum Leben und Weben heraus, heraus!«
So läutet Schneeglöckchen durchs weite Land,
Da hören's die Schläfer allerhand;
Und es läutet fort zu Tag und Nacht,
Bis endlich allesamt aufgewacht;
Und läutet noch immer und schweigt nicht still,
Bis auch dein Herz erwachen will.
So öffne nun doch den engen Schrein,
Zeuch aus, in die junge Welt hinein!
In das große, weite Gotteshaus,
Erschwing' dich, o Seele, und fleuch hinaus,
Und halte Andacht und stimme erfreut
In das volle, süße Frühlingsgeläut!
Georg Scheurlin
Julius Langbehn
Der Lenz will kommen
Der Lenz will kommen, der Winter ist aus,
Schneeglöckchen läutet: »Heraus, heraus!
Heraus, ihr Schläfer in Flur und Heid',
Es ist nicht länger Schlafenszeit;
Ihr Sänger, hervor aus Feld und Wald,
Die Blüten erwachen, sie kommen bald;
Und wer noch schlummert im Winterhaus –
Zum Leben und Weben heraus, heraus!«
So läutet Schneeglöckchen durchs weite Land,
Da hören's die Schläfer allerhand;
Und es läutet fort zu Tag und Nacht,
Bis endlich allesamt aufgewacht;
Und läutet noch immer und schweigt nicht still,
Bis auch dein Herz erwachen will.
So öffne nun doch den engen Schrein,
Zeuch aus, in die junge Welt hinein!
In das große, weite Gotteshaus,
Erschwing' dich, o Seele, und fleuch hinaus,
Und halte Andacht und stimme erfreut
In das volle, süße Frühlingsgeläut!
Georg Scheurlin