Zu entscheidender Erschütterung eines Herzens bedarf das Schicksal nicht immer wuchtigen Ausholens und
schroff vorstoßender Gewalt; gerade aus flüchtiger Ursache Vernichtung zu entfalten, reizt seine unbändige Bildnerlust.
Stefan Zweig
Von Berufs-Kindern
Mancher Vater hat 'nen Sohn,
der ist aus der Art geschlagen,
geht zur Schule, schon seit 24 Jahren,
Vater darf das alles zahlen.
Immerhin kann er sich's leisten,
weil die Eltern nie verreisten.
Sparten für die Zukunft ein,
für den Sohn und's Mägdelein.
Vater hat auch noch 'ne Tochter,
wie schon immer eine mocht er,
die Arbeit mag sie nicht anfassen,
lieber Vaters Geld verprassen.
Nun sind die Eltern alt und müde,
können sich nicht mehr so rühren.
Denken, ach, wie schön es wäre,
wenn die Kinder sich nun selbst ernähren.
Wie der Volksmund treffend sagt,
können Eltern zehne unterhalten.
Kinder aber, sei's geklagt,
nicht die lieben beiden Alten.
© Horst Reiner Menzel
Stefan Zweig
Von Berufs-Kindern
Mancher Vater hat 'nen Sohn,
der ist aus der Art geschlagen,
geht zur Schule, schon seit 24 Jahren,
Vater darf das alles zahlen.
Immerhin kann er sich's leisten,
weil die Eltern nie verreisten.
Sparten für die Zukunft ein,
für den Sohn und's Mägdelein.
Vater hat auch noch 'ne Tochter,
wie schon immer eine mocht er,
die Arbeit mag sie nicht anfassen,
lieber Vaters Geld verprassen.
Nun sind die Eltern alt und müde,
können sich nicht mehr so rühren.
Denken, ach, wie schön es wäre,
wenn die Kinder sich nun selbst ernähren.
Wie der Volksmund treffend sagt,
können Eltern zehne unterhalten.
Kinder aber, sei's geklagt,
nicht die lieben beiden Alten.
© Horst Reiner Menzel