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Der Durchschnittsmensch, der nicht weiß, was er mit diesem Leben anfangen soll, wünscht

sich ein anderes, das ewig dauern soll.
Anatole France

Und gäbe es die Fernsehwerbung nicht – man wüßte nicht, wann man auf die Toilette gehen soll ...
© Wolfgang J. Reus

Der Normann

Siehst du die Krone auf den Sparren?
Bald wird mein Häuslein fertig sein,
Und ehe Wald und Bach erstarren,
Zieh' ich in meine Wohnung ein.
Da unter ihr die Meereswogen,
Von aller Völker Schiffen bunt,
Und dorther kommt der Strom gezogen
Zur Westsee aus dem Öresund.
So liegt, wenn ich in Frieden raste,
Vor meinem Auge noch das Feld,
Das mir, dem unruhevollen Gaste,
Die vor'ge Zeit entgegenhält.
Denn ich bin lang zur See gefahren,
Und ohne Heimat, da und hier,
Sah ich in mehr als dreißig Jahren
Nur fremde Flaggen über mir.
Nun will ich erst als Normann hausen,
Zu lieber Erde heimgekehrt,
Genießend, was in Sturmes Brausen
Die Fremde meinem Fleiß gewährt.

Seitdem das Hoffen und Erwarten
Mit meinem Bau zu Ende ging,
Dünkt mir im Hause und im Garten
Doch meine Arbeit gar gering.
Zu jung, um müßig drein zu schauen,
Zu alt für Sturm und Meeresnot,
Laß ich zum andern Male bauen
Ein schwimmend Haus, ein Segelboot.
Das ist gemacht für Norwegens Küste,
Genau gefügt, von festem Holz.
Es bleibt dem Seemann sein Gelüste,
Es bleibt ihm auch der alte Stolz.
Ja, wer es kauft, der soll es loben,
Wer mit dem Boot zum Meere geht,
Wenn es dem Steuermann die Proben
Gelehrig und gewandt besteht.
Doch, Schifflein, wer wird auf dir fahren?
Wohl gar der Schalk, der Unverstand?
O wär' ich noch in meinem Jahren,
Du kämst in keine fremde Hand.

Um unsre Schären, unsre Riffe
Wie das Gewoge schäumend wallt!
Wie ringt im Sturm der Zug der Schiffe!
Ein Notschuß nach dem andern hallt!
Und durch die wilden Wasser drängen
Die rot und weißen Segel fort,
Sie leiten zwischen Klippenhängen
Die Schiffe in den sichern Port:
Das sind die Lotsen dieses Strandes,
Die Helfer in des Sturmes Wut,
Das sind die Kühnsten ihres Standes,
Das ist norwegisch Heldenblut.
Und ich, aus gleichem Blut entsprungen,
Fuhr ich umsonst von Meer zu Meer?
Ist das nur Arbeit für die Jungen
Und dem versuchten Mann zu schwer?
Ich weiß, mein Boot, wem du bereitet,
Nun stell' ich keinem dich zu Kauf;
Sobald dein Kiel in's Wasser gleitet,
Hiss' ich das Lotsensegel auf.

Mein Haus auf hohem Uferrande
Und hier mein Boot in meiner Hut:
Ich bin daheim im Norweglande,
Ich bin daheim auf Norwegs Flut.
Von Lotsensegeln rings umflossen,
Den Blumen, die der See entkeimt:
Ich bin bei Freunden, bei Genossen,
Bin Norwegs Männern eingeheimt.
Noch ist es still, die Schiffe gleiten
Gemach zum Lindesnäß hinaus;
Doch Wetter drohn — die Lotsen breiten
Sich an der Schärenküste aus.
Ihr fremden Gäste fahrt geborgen
Hinab an Norwegs Felsenstrand,
Wir, Norwegs Männer, hüten, sorgen,
Wir, allen Menschen anverwandt. —
Nun jagt der Sturm. Es ist die Stäte,
Die Wolken rollen wild heran.
Still, Alter, neige dich und bete!
Nun geht die Lotsenarbeit an.

Siehst du die Brigg dort auf den Wellen?
Sie steuert falsch, sie treibt herein
Und muß am Vorgebirg zerschellen,
Lenkt sie nicht augenblicklich ein.
Ich muß hinaus, daß ich sie leite! —
Gehst du ins offne Wasser vor,
So legt dein Boot sich auf die Seite
Und richtet nimmer sich empor. —
Allein ich sinke nicht vergebens,
Wenn sie mein letzter Ruf belehrt:
Ein ganzes Schiff voll jungen Lebens
Ist wohl ein altes Leben wert.
Gib mir das Sprachrohr! Schifflein, eile!
Es ist die letzte, höchste Not. —
Vor fliegendem Sturme, gleich dem Pfeile,
Hin durch die Schären eilt das Boot;
Jetzt schießt es aus dem Klippenrande.
Links müßt ihr steuern! hallt ein Schrei.
Kieloben treibt das Boot zu Lande,
Und sicher fährt die Brigg vorbei.
Ludwig Giesebrecht

Gemeoss

Siehst du einen Riesen, achte auf den Stand der

Sonne, ob es nicht der Schatten eines Zwerges ist. Novalis Im Kampf gegen die Dummheit eint alle, daß keiner sich selbt meint. © Stefan Schütz "Kinder hab' ich satt." Einer, der so redet, hat auch keine Blumen. Aus Japan Die Normalität ist die normale Abweichung vom Chaos. © Martin Oppermann Wer die Menschen wahrhaft kennt, der wird auf niemanden unbedingt bauen, aber auch niemanden vollständig aufgeben. Joszef Freiherr von Eötvös Wer sich anbiedert, spürt nicht, wie bieder er ist. © Walter Ludin Jeder Mensch ist sich selbst der Nächste. Babylonischer Talmud Die Poesie ist der Schmetterling auf der Blume der Welt. Wolfgang Menzel Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen. © Dalai Lama Der Büffel prahlt nicht mit seiner Kraft, wenn der Elefant da ist. Aus dem Senegal

Unruhestifter zurechtweisen, Kleinmütige trösten, sich der Schwachen annehmen, Gegner widerlegen, sich vor Nachstellern

hüten, Ungebildete lehren, Träge wachrütteln, Händelsucher zurückhalten, Eingebildeten den rechten Platz anweisen, Streitende besänftigen, Armen helfen, Unterdrückte befreien, Gute ermutigen, Böse ertragen und - ach - alle lieben. Augustinus Aurelius Die Philister, die Beschränkten, diese geistig Eingeengten darfst Du nie und nimmer necken. Aber weite, kluge Herzen wissen stets in unsren Scherzen Lieb und Freundschaft zu entdecken. Heinrich Heine Es ist leichter, die erste Begierde zu unterdrücken, als allen folgenden Genüge zu leisten. Jean Paul Was die Perle für die Muschel, das ist die Liebe für manches Frauenherz – sein einziger Schatz, aber auch seine einzige unheilbare Krankheit. Joszef Freiherr von Eötvös Folg' dem Gefühl des Schicklichen und Rechten! Die Klugheit ist das einz'ge Gut des Schlechten. Johann Aloys Blumauer Wie keine Pflanze ohne Regen wächst, so gedeiht kein Kind ohne Tränen. Aus Armenien Schöne Aussichten: im Plastikmüll zu erstic...

So ist die Jugend: Wie das Walzwerk einer immer laufenden Mühle. Schüttet man

gutes Korn in die Mühle, so wird gutes Mehl daraus. Gibt man jedoch minderes oder verdorbenes hinein, so wird auch das Mehl minderwertig oder schlecht. Tut man aber gar nichts hinein, dann zerreiben sich die Steine selber. Don Bosco Wer dir einen Tropfen Wasser schenkt, den lohne mit einem nie versiegenden Born. Aus China Wenn die Leute nicht zu faul wären, gäbe es noch mehr Schlechtigkeiten. © Erhard Blanck Das Leben ist für die unglücklichen Arbeiter nicht viel mehr als ein Kampf gegen den Tod, ein Leiden, um sich gegen das Leiden stark zu machen. Sully Prudhomme Positiv gesehen ist jeder, der besser als du sein will, einer, der dich bestätigt – bestätigt, daß du gut bist – daß du bist! © Bruno O. Sörensen Wenn die Anwesenheitsliste der Senatoren abgefragt wird, wissen die Senatoren nie, ob Sie mit "Anwesend" oder "Nicht schuldig" antworten sollen. Theodore Roosevelt

Die Menschen trachten im Leben nicht danach, was sie für gut erkennen, sondern,

daß sie möglichst viele Sachen ihr eigen nennen. Leo (Lew) Nikolajewitsch Graf Tolstoi Der Mensch will im Grunde der Natur nicht schaden, er tut sich aber äußerst schwer, auf sein Auto zu verzichten © Daniel Mühlemann Das Mittelalter gilt in den Augen vieler Heutiger als grausame Zeit. Manch menschliches Mittelalter scheint ihm darin nicht nachzustehen. © Martin Gerhard Reisenberg Wir haben zu wenig Heimweh und darum zuviel Erdenweh; wir denken zu wenig an das Kommende, darum sind wir von der Gegenwart viel zu befangen. Hermann von Bezzel Es ist gut, wenn man reich ist, und es ist gut, wenn man stark ist, aber noch besser ist es, wenn man von vielen Freunden geliebt wird. Euripides Das Beste oder Schlechteste an Verträgen, sind ihre Schlupflöcher. © Erhard Blanck Bedenke, daß du die Sorgfalt eher lernen sollst als die Fertigkeit. Leonardo da Vinci Den Opfern ist der Kalte Krieg zu heiß. © Manfred Hinrich Wir sind alle nur Werkzeuge. Das, was durch uns durchgeht...

Wenn du als Ochse geboren bist, kannst du nicht

als Nachtigall singen… Unbekannt Die Ruhe der Seele ist ein herrliches Ding und die Freude an sich selbst. Johann Wolfgang von Goethe Wer andere niedermacht, muss sich nicht wundern, wenn er oben schlecht ankommt. © Horst Rehmann Bücher erzählen vom Leben; doch leben müssen wir selber. © Walter Ludin Freund, höre fremde Leiden an und lerne deine leichter tragen. Johann Christoph Friedrich von Schiller Im Sterben sagte er: "Wieder was gelernt." © Manfred Hinrich Lebe so, wie du weinst. Aus Griechenland Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Ovid Wer auf die Nase fällt, hat keinen guten Riecher gehabt. © Walter Ludin

Die Bewusstheit über das, was wir uns nicht gönnen,

lässt uns erkennen, was wir brauchen. © Dörthe Huth Die nackte Wahrheit ist manchmal attraktiver als die bestbekleidete Unwahrheit. © Willy Meurer Glauben Sie mir: der Staat ist immer für Sie da, wenn er Sie braucht. © Dr. rer. pol. Gerhard Kocher Sogar die Grundsteine der Menschlichkeit sind den meisten Leuten längst vom Herzen gefallen. © peter e. schumacher Manche Bestimmungen erscheinen ausgedümmelt, aber so etwas sagt man nicht. © Erhard Horst Bellermann „Das letzte, was dir von den Frauen bleibt, ist das selbstgekochte Essen…“ © Elmar Kupke Das Neue erfreut jene, die nichts zu verlieren haben. Aus Venedig Des Frevels Acker trägt den Tod als Erntelohn. Aischylos Man sollte in Biographien einmal die Taten ins Licht setzen, die einer seingelassen hat. © Matthias Pleye Was am meisten Unheil anrichtet, das ist der inconsequente Despot. Johann Jakob Mohr

Halt inne und bedenke! Das Leben ist nur ein Tag; ein zerbrechlicher Tautropfen

auf seinem gefährlichen Weg aus dem Baumwipfel. John Keats Spieler haben vor klugen Leuten den Vortritt, denn sie genießen die Ehre, den Reichtum zu vertreten. Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues Es gab eine Zeit, da wirkte die Welt auf die Bücher, aber jetzt wirken die Bücher auf die Welt. Joseph Joubert Nicht deine Leistung hat die Welt Zur Hochachtung bewogen, Ihr imponiert nur der Gewinn, den du daraus gezogen. Verfasser unbekannt Vorüber Ich legte mich unter den Lindenbaum, In dem die Nachtigall schlug; Sie sang mich in den süßesten Traum, Der währte auch lange genug. Denn nun ich erwache, nun ist sie fort, Und welk bedeckt mich das Laub; Doch leider noch nicht, wie am dunklern Ort, Verglühte Asche der Staub. Christian Friedrich Hebbel Man verzeiht die Untreue, aber man vergißt sie nicht. Marie-Madeleine Pioche de La Vergne, Comtesse de La Fayette Phrase wird, was über den Rand hängt. Richard von Schaukal Wer die Brücken hinter sich abbricht,...

Hart sein im Schmerz, nicht wünschen, was unerreichbar oder wertlos, zufrieden

mit dem Tag, wie er kommt; in allem das Gute suchen und Freude an der Natur und an den Menschen haben, wie sie nun einmal sind. […] Wilhelm II. Wo der Mensch das Gute will, da soll er handeln, den Erfolg aber Gott überlassen. Jeremias Gotthelf Ich bin für alles zu alt, nur fürs Wahre nicht. Johann Wolfgang von Goethe Wenn der Luxus Dich nicht hinderte, Weisheit zu erlangen, wird die Weisheit Dich nicht hindern, auf Luxus zu verzichten. © Michael Dur Manchmal ist es klug, sich dumm zu stellen, da ist man schwerer zu durchschauen. © Karin Obendorfer Das Gesicht bekommt man geliefert, nur die Miene schafft man sich selbst. © Martin Gerhard Reisenberg

Die 10 großen A auf der Leiter zum Erfolg: Alle Anfallenden Arbeiten Auf

Andere Abwälzen, Anschließend Anschnauzen, Aber Anständig! Unbekannt Alles was schön ist, bleibt auch schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben. Maxim Gorkij No light in the Dark Braun Das Uniformhemd Dumm Der Gesichtsausdruck Zerstört Der Rest Menschlichkeit Von Haß zerfressen Das Herz Falsche Parolen Sie zerstören Frieden Durch Angst vor dem Fremden Aufmarsch von Dummen Verbreitung von Angst Durch Kampfbereite Maschinen Die Chaos verbreitend Durch Straßen ziehn Und Unschuldige zerbrechen Wie gefrorene Grashalme Im Sturm Menschen nehmt euch in acht Die Nacht erwacht Das Braune erstarkt No Light in the Dark? Olivegrün Die Jacke Kahl Der Schädel Die Arme Tätowiert mit Hakenkreuzen Symbole der Macht Die Gemeinheit bedeuten Rechte Gedanken Sie verderben Liebe Durch rohe Gewalt Das Volk geschockt Verhaftung von Nazis Durch Väterchen Staat Der Krampfhaft versucht Den Haß zu verhindern Und Schuld zu ...

Wie dem Mädchen, das dem Bade entsteigt, das Gewand anliegt, so sollt' es

die Sprache den Gedanken. Friedrich Gottlieb Klopstock Philosophen sind wie Tankwarte, die die Menschen mit ihren Gedanken erfüllen und antreiben wollen. © Sophia Elisabeth Gerber Der Handschuh Vor seinem Löwengarten, Das Kampfspiel zu erwarten, Saß König Franz, Und um ihn die Großen der Krone, Und rings auf hohem Balkone Die Damen in schönem Kranz. Und wie er winkt mit dem Finger, Auf tut sich der weite Zwinger, Und hinein mit bedächtigem Schritt Ein Löwe tritt Und sieht sich stumm Rings um, Mit langem Gähnen, Und schüttelt die Mähnen Und streckt die Glieder Und legt sich nieder. Und der König winkt wieder, Da öffnet sich behend Ein zweites Tor, Daraus rennt Mit wildem Sprunge Ein Tiger hervor. Wie der den Löwen erschaut, Brüllt er laut, schlägt mit dem Schweif Einen furchtbaren Reif Und recket die Zunge, Und im Kreise scheu Umgeht er den Leu Grimmig schnurrend; Darauf streckt er sich murrend Zur Seite nieder. Und der König winkt wieder, Da ...