daß man mehr Entdeckungen macht als andere Leute.
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer
Was den Modernen gebricht? Sie gehn zur Natur von der Kunst aus. Göttliche Alten! Natur leitet' euch sicher zur Kunst.
Paul von Heyse
Dein Wille geschehe
Dein Wille geschehe, so sprach auch ich gern,
als Not und Trübsal und Sorge fern.
Dann kamen die Stunden, so bang und schwer,
da wollte es kaum über die Lippen mehr.
Oh Herr, das Herze blutet, die Seele weint,
wenn der helle Tag uns wie die Nacht erscheint,
dann, dann ist es unsagbar schwer zu sprechen:
"Dein Wille geschehe, oh Herr."
Dann möcht' ich rufen: "Herr, muß es denn sein?
Nur das nicht, nur das nicht, oh Vater mein!"
Und das Herze sträubt sich den Weg zu geh'n,
es kann den Allmächtigen nicht verstehn:
und es ruft, – wohl in all dem Schmerz und Pein:
"Mein Gott, mein Gott, soll das Liebe sein?"
Und wieder, und wieder, oh Vater vergib,
vergib meine Zweifel; du hast mich doch lieb.
Verzehrt sich mein Herz auch in Schmerz und Pein,
muß dennoch dein Weg der rechte sein.
Dein Wille geschieht zwar, wenn ich das auch nicht will,
doch macht dieses Wissen das Herz mir nicht still.
Herr, lehr du mich rufen aus Herzensgrund,
daß ich sprech' mit dem Herzen – nicht mit dem Mund:
"Dein Wille geschehe – nicht wie ich es will."
Nur so wird das Herze allmählich ganz still.
Herr, wende mein Herz ganz ab von der Welt,
und führe du mich, wie es dir gefällt.
Sind auch rauh die Wege und dornenvoll,
ich weiß, du führst mich dennoch wohl.
Dies soll meine tägliche Bitte sein,
daß ich nichts begehre, als dich Herr allein.
Dein Wille geschehe – wenn die Sonne lacht.
Dein Wille geschehe – in Trübsalsnacht.
Dein Wille geschehe – jetzt und ewiglich.
So nimm denn meine Hände und führe mich.
Wenn ich auch das Ziel deiner Wege nicht seh',
du führst mich doch wohl,
Herr, dein Wille gescheh'!
Unbekannt
© Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer
Was den Modernen gebricht? Sie gehn zur Natur von der Kunst aus. Göttliche Alten! Natur leitet' euch sicher zur Kunst.
Paul von Heyse
Dein Wille geschehe
Dein Wille geschehe, so sprach auch ich gern,
als Not und Trübsal und Sorge fern.
Dann kamen die Stunden, so bang und schwer,
da wollte es kaum über die Lippen mehr.
Oh Herr, das Herze blutet, die Seele weint,
wenn der helle Tag uns wie die Nacht erscheint,
dann, dann ist es unsagbar schwer zu sprechen:
"Dein Wille geschehe, oh Herr."
Dann möcht' ich rufen: "Herr, muß es denn sein?
Nur das nicht, nur das nicht, oh Vater mein!"
Und das Herze sträubt sich den Weg zu geh'n,
es kann den Allmächtigen nicht verstehn:
und es ruft, – wohl in all dem Schmerz und Pein:
"Mein Gott, mein Gott, soll das Liebe sein?"
Und wieder, und wieder, oh Vater vergib,
vergib meine Zweifel; du hast mich doch lieb.
Verzehrt sich mein Herz auch in Schmerz und Pein,
muß dennoch dein Weg der rechte sein.
Dein Wille geschieht zwar, wenn ich das auch nicht will,
doch macht dieses Wissen das Herz mir nicht still.
Herr, lehr du mich rufen aus Herzensgrund,
daß ich sprech' mit dem Herzen – nicht mit dem Mund:
"Dein Wille geschehe – nicht wie ich es will."
Nur so wird das Herze allmählich ganz still.
Herr, wende mein Herz ganz ab von der Welt,
und führe du mich, wie es dir gefällt.
Sind auch rauh die Wege und dornenvoll,
ich weiß, du führst mich dennoch wohl.
Dies soll meine tägliche Bitte sein,
daß ich nichts begehre, als dich Herr allein.
Dein Wille geschehe – wenn die Sonne lacht.
Dein Wille geschehe – in Trübsalsnacht.
Dein Wille geschehe – jetzt und ewiglich.
So nimm denn meine Hände und führe mich.
Wenn ich auch das Ziel deiner Wege nicht seh',
du führst mich doch wohl,
Herr, dein Wille gescheh'!
Unbekannt