fallen die Sperlinge.
Carl Ludwig Börne
Besser, die Liebe geht durch den Magen als auf die Nerven, doch manche Liebe durch den Magen ist in Töten umgeschlagen.
© Manfred Hinrich
Fragen an einen 908 in Spanien gepflanzten Olivenbaum,
der 1998 in die Nähe des Pont-du-Gard umgesetzt wurde
Erinnerst du dich noch der Mauren Herrlichkeit
im schönen Andalusien,
ihrer glänzenden Paläste und der kühlen Brunnen,
der schönen Frauen und der weisen
Gelehrten an ihren Höfen?
Denkst du noch an die mörderischen Kriege
der katholischen Majestäten,
an die Vertreibung jüdischen Lebens,
an das Lodern der Scheiterhaufen,
angezündet von frommen Christen?
Kennst du noch die kleinen Dörfer
in den trockenen Hügeln der Meseta,
das Ringen ums tägliche Brot,
das kärgliche Leben der Bauern,
denen du Nahrung und Sinnbild des Friedens warst?
Wie überstandest du Hunderte Jahre,
voll von Hunger, Elend und Kriegen,
selten nur unterbrochen von
Zeiten friedlichen Schaffens
und glücklichen Lebens der Menschen?
Warum riss man dich aus dem Boden,
der deinen Wurzeln seit 1000 Jahren
Leben und Schutz geboten?
Störte dein stolzes Alter die Erbauer
neuer Hotelpaläste?
Wer brachte dich hierher ins Land des Volkes,
dessen Könige häufig nach deines Landes Schätzen gestrebt,
an einen Ort, geprägt von römischen Imperatoren
und der großen Kunst genialer Baumeister,
heute besucht von Menschen aus aller Welt?
Scheint die Sonne hier auch so heiß wie in deiner Heimat?
Oder vermisst du die Glut der südlichen Sommer?
Leidest du unter der Kälte und der Wucht des Mistral?
Oder liebst du die Klarheit seiner blank geputzten Himmel
und die Menschen, die hier leben?
Wie fühlst du dich als Fremder an diesem Ort?
Kannst du Symbol und Hoffnung sein
für all die Heimatlosen unserer Zeit?
So viele Jahrhunderte – so viele Fragen!
© Christa Kluge
Carl Ludwig Börne
Besser, die Liebe geht durch den Magen als auf die Nerven, doch manche Liebe durch den Magen ist in Töten umgeschlagen.
© Manfred Hinrich
Fragen an einen 908 in Spanien gepflanzten Olivenbaum,
der 1998 in die Nähe des Pont-du-Gard umgesetzt wurde
Erinnerst du dich noch der Mauren Herrlichkeit
im schönen Andalusien,
ihrer glänzenden Paläste und der kühlen Brunnen,
der schönen Frauen und der weisen
Gelehrten an ihren Höfen?
Denkst du noch an die mörderischen Kriege
der katholischen Majestäten,
an die Vertreibung jüdischen Lebens,
an das Lodern der Scheiterhaufen,
angezündet von frommen Christen?
Kennst du noch die kleinen Dörfer
in den trockenen Hügeln der Meseta,
das Ringen ums tägliche Brot,
das kärgliche Leben der Bauern,
denen du Nahrung und Sinnbild des Friedens warst?
Wie überstandest du Hunderte Jahre,
voll von Hunger, Elend und Kriegen,
selten nur unterbrochen von
Zeiten friedlichen Schaffens
und glücklichen Lebens der Menschen?
Warum riss man dich aus dem Boden,
der deinen Wurzeln seit 1000 Jahren
Leben und Schutz geboten?
Störte dein stolzes Alter die Erbauer
neuer Hotelpaläste?
Wer brachte dich hierher ins Land des Volkes,
dessen Könige häufig nach deines Landes Schätzen gestrebt,
an einen Ort, geprägt von römischen Imperatoren
und der großen Kunst genialer Baumeister,
heute besucht von Menschen aus aller Welt?
Scheint die Sonne hier auch so heiß wie in deiner Heimat?
Oder vermisst du die Glut der südlichen Sommer?
Leidest du unter der Kälte und der Wucht des Mistral?
Oder liebst du die Klarheit seiner blank geputzten Himmel
und die Menschen, die hier leben?
Wie fühlst du dich als Fremder an diesem Ort?
Kannst du Symbol und Hoffnung sein
für all die Heimatlosen unserer Zeit?
So viele Jahrhunderte – so viele Fragen!
© Christa Kluge