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Als Gott wegen der Masse Menschen, die aus sich selbst nichts machen können,

in Verlegenheit war, da schuf er das Glück.
Christian Friedrich Hebbel

Heiterkeit und Lebensfreude besiegen das Sterben tagtäglich, weil beides unser Immunsystem kräftigt.
© Alfred Selacher

Das Herz der Männer ist wie ein Keller; im Frühling und im Sommer ist es kalt darin, im Herbst lau.
Gottlieb Moritz Saphir

Verliebt

Bäume ausreißen,
Häuserumschmeißen.
Soviel Glück an einem Stück.
Wolke 7 untertrieben,
Wolke 14 nahe dran,
so schlimm, daß ich kaum schreiben kann.
Himmel voller Geigen.
Allen möcht ich's zeigen.
Laut hinausschreien, daß ich dich liebe.
Alles nur ein Traum?
Schön, daß es keiner ist!
© Désirée Popisch

Schweigende Winterwelt -
kaum daß ein Stäubchen fällt
vom schneeschweren Zweig.
Flimmerndes Schneegefild’,
spielenden Lichtes Zauberbild -
ein kristall’nes Märchenreich.
Flüchtender Vogel in froststarrer Höh’.
Knirschende Schritte im tiefen Schnee.
Ruhende Winterwelt.
Kaum daß ein Flöckchen fällt
vom schneeschweren Zweig.
© Dr. Carl Peter Fröhling

Grabspruch an die Nachgeborenen:
Alles, was ihr sagt, läßt mich kalt.
© Dr. Sigbert Latzel

Vertrauen besticht, Kontrolle nicht.
© Michael Marie Jung

O Herz, versuch es nur!
so leicht ist, gut zu sein;
und es zu scheinen,
ist so eine schwere Pein.
Friedrich Rückert

Der wahre Freund ist der von dem man ohne Worte verstanden wird.
Flämisches Sprichwort

Gemeoss

Die Natur will, daß die Kinder, ehe sie Männer werden, Kinder sein sollen.

Wenn wir diese Ordnung umkehren wollen, so bringen wir vorzeitige Früchte hervor, denen es an der gehörigen Reife wie am rechten Geschmack fehlt und in kurzem verderben. Jean-Jacques Rousseau Sie saßen und tranken am Teetisch, Und sprachen von Liebe viel. Die Herren die waren ästhetisch, Die Damen von zartem Gefühl. Die Liebe muß sein platonisch, Der dürre Hofrat sprach. Die Hofrätin lächelt ironisch, Und dennoch seufzen sie: Ach! Der Domherr öffnet den Mund weit: Die Liebe sei nicht zu roh, Sie schadet sonst der Gesundheit. Das Fräulein lispelt: So? Die Gräfin spricht wehmütig: Die Liebe ist eine Passion! Und präsentiert gütig Die Tasse dem Herrn Baron. Am Tische war noch ein Plätzchen; Mein Liebchen, da hast du gefehlt. Du hättest so hübsch, mein Schätzchen, Von deiner Liebe erzählt. Heinrich Heine

Halt inne und bedenke! Das Leben ist nur ein Tag; ein zerbrechlicher Tautropfen

auf seinem gefährlichen Weg aus dem Baumwipfel. John Keats Spieler haben vor klugen Leuten den Vortritt, denn sie genießen die Ehre, den Reichtum zu vertreten. Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues Es gab eine Zeit, da wirkte die Welt auf die Bücher, aber jetzt wirken die Bücher auf die Welt. Joseph Joubert Nicht deine Leistung hat die Welt Zur Hochachtung bewogen, Ihr imponiert nur der Gewinn, den du daraus gezogen. Verfasser unbekannt Vorüber Ich legte mich unter den Lindenbaum, In dem die Nachtigall schlug; Sie sang mich in den süßesten Traum, Der währte auch lange genug. Denn nun ich erwache, nun ist sie fort, Und welk bedeckt mich das Laub; Doch leider noch nicht, wie am dunklern Ort, Verglühte Asche der Staub. Christian Friedrich Hebbel Man verzeiht die Untreue, aber man vergißt sie nicht. Marie-Madeleine Pioche de La Vergne, Comtesse de La Fayette Phrase wird, was über den Rand hängt. Richard von Schaukal Wer die Brücken hinter sich abbricht,...

Die Ungleichheit ist die Quelle aller Revolutionen; denn die Ungleichheit kann durch nichts

erträglich gemacht werden. Aristoteles Wenn du wissen willst, was niemand weiß, dann lies, was jeder liest – nur ein Jahr später. Ralph Waldo Emerson Das Ideal der lockeren Bindungen entspricht dem der fettarmen Quarkspeise. Man will den Geschmack, aber nicht das Gewicht. © Dr. Michael Rumpf Das hohe Ego ist der Arbeitsplatz »Gottes« im Menschen, die Bühne des Erwachens und erleuchteten Verstehens. Es ist das Persönlichkeitsorgan des Universums im Körper. Das kleine Ego dagegen ist der Pate der Selbstsucht und Namensgeber des Egoismus, ein Tropfen, der das Meer vergessen hat und sich stets im Verdrängungskrieg mit seinesgleichen wähnt. Leben ist ihm nur als Überleben faßbar. © Peter Horton Es hat einmal ein Tor gesagt, Daß der Mensch zum Leiden geboren worden; Seitdem ist dies – Gott sei's geklagt! – Der Spruch aller gläubigen Toren worden. Und weil die Menge aus Toren besteht, Ist die Lust im Lande verschworen worden, Es ist der Blick des Volkes kurz Und lang ...

Wem es nicht ein Bedürfnis geworden ist, glücklich zu

sein, der wird es niemals werden. Karl Ferdinand Gutzkow Die Namen Ich fragte meine Schöne: Wie soll mein Lied dich nennen? Soll dich als Dorimene, Als Galathee, als Chloris, Als Lesbia, als Doris Die Welt der Enkel kennen? Ach! Namen sind nur Töne: Sprach meine holde Schöne. Wähl' selbst. Du kannst mich Doris Und Galathee und Chloris Und – wie du willst, mich nennen; Nur nenne mich die Deine. Gotthold Ephraim Lessing Der Mensch wächst am dosierten Widerstand; ohne Widerstand gibt es kein Wachstum. © Alfred Selacher Wenn wir keine andere Wahl haben, dann müssen wir uns wählbar machen. © Hassan Mohsen Wem das Herz am rechten Fleck sitzt, der muss es nicht unbedingt auf der Zunge tragen. © Ursula Schachschneider Ignoranz und Arroganz tanzen den gleichen Tanz. © Paul Mommertz Man muß Hoffnung schenken an Gott. Charles Pierre Péguy Das Leben ist ein Pfänderspiel. © Peter Rudl In tiefer Liebe aus kranker gesunden. © Manfred Hinrich Die Gewohn...

Den Mann nenne ich groß, der viel gedacht und gelesen und erfahren hat

und der alles, was er gedacht, gelesen und erfahren hat, bei jeder Sache die er unternimmt also auch bei jedem Buch das er schreibt vereint zum besten Zweck anzuwenden weiß, alles so anschaulich darzustellen, daß jeder sehen muß, was er selbst gesehen hat. Georg Christoph Lichtenberg Stilles Glück Abends, wenn die Kinder mein Mit der Mutter beten, Pfleg' ich an ihr Kämmerlein Still heranzutreten. Leise lausch' ich an der Thür Ihrem Wort von ferne; Ob sich's gleiche für und für, Hör' ich es doch gerne. Und wenn Alles nachgelallt Mägdlein und Bube, Wenn das Amen leis' verhallt, Tret' ich in die Stube. Wenn sie dann so lieb und warm Gute Nacht mir nicken, Mit dem weichen Kindesarm Mich zum Kuß umstricken – O dann muß im Kämmerlein Wohl mein Herz sich regen: Linde strömt es auf mich ein Wie ein Abendsegen. Adolf Schults

Sagt der Theologe zum Philosophen: Philosophie ist, wenn jemand in einem absolut dunklen

Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist. Erwidert der Philosoph: Aber Theologie ist, wenn jemand in einem absolut dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist, und dann ruft: "Ich hab sie!" Unbekannt Abendlied Ringsum nun wird es stille, Indeß der Tag versinkt, Und froh im Gras die Grille Den Thau der Dämmrung trinkt. Aufsteigt die Nacht im Westen, Sie athmet hörbar kaum Und wiegt von Ast zu Aesten Den Wald in Schlag und Traum. Den Vögeln wie sie brüten, Drückt sie die Augen zu Und lullt im Thal die Blüten, Die Aehren all' in Ruh'. Komm, Mutter Nacht, und lege Die Hand aufs Herz mir mild, Daß sie die wilden Schläge Dem Ruhelosen stillt! Adolf Friedrich Graf von Schack

Als ich 14 Jahr alt war, war mein Vater für mich so dumm,

daß ich ihn kaum ertragen konnte. Aber als ich 21 wurde, war ich doch erstaunt, wieviel der alte Mann in sieben Jahren dazu gelernt hatte. Mark Twain Lernen heißt nicht nur, mit dem Gedächtnis die Worte auswendig lernen – die Gedanken anderer können nur durch das Denken aufgefaßt werden, und dieses Nach-denken ist auch lernen. Georg Wilhelm Friedrich Hegel Greife ins All nur hinein! Wie du gekämpft und geduldet, sind dir die Götter verschuldet, nimm dir, denn alles ist dein! Christian Friedrich Hebbel Viele sind zu stolz darauf, daß ihnen ihr Pech ständig glückt. © Jens P. Ich bleibe in der Überzeugung, unser Gott läßt keinen Deutschen zugrunde gehen, am allerwenigsten Deutschland. Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck

Wer ist blind? Der eine andere Welt nicht sehen kann. Wer ist stumm?

Der zur rechten Zeit nichts Liebes sagen kann. Wer ist arm? Der von allzu heftigem Verlangen Gequälte. Wer ist reich? Dessen Herz zufrieden ist. Aus Indien Die Ehe hat vermutlich von allen Institutionen der Welt die dürftigste Propaganda; aber ihr Umsatz ist kaum zu überbieten. Unbekannt Was ist des Menschen Klugheit, wenn sie nicht Auf jener Willen droben achtend lauscht? Johann Wolfgang von Goethe Wer meint, reif zu sein, gebe acht, daß er nicht schon bald zu faulen anfängt. © Walter Ludin In einem Labyrinth brauchst du viele Versuche, um den richtigen Weg zu finden. © Bernd Mai Wer hätte solches nicht in früher Kindheit zu hören bekommen: "Nun aber ab in die Falle!" Das Wesen der Falle aber ist es, dass man in ihr gefangen ist und sich nicht befreien kann. Nicht verwunderlich, dass Kinder nicht ins Bett gehen wollen. © Sven Eisenberger

Bei der Schwäche der menschlichen Natur, die stets bereit ist, nach der Macht

zu greifen, würde es eine zu große Versuchung sein, wenn dieselben Personen, die die Macht haben, Gesetze zu verabschieden, auch noch die Macht in die Hände bekämen, diese Gesetze zu vollstrecken. John Locke Nachtgesang O! gib, vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele Segnet der Sterne Heer Die ewigen Gefühle; Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du mehr? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich nur zu sehr, Bannst mich in diese Kühle; Schlafe! was willst du mehr? Bannst mich in diese Kühle, Gibst nur im Traum Gehör. Ach! auf dem weichen Pfühle Schlafe! was willst du mehr? Johann Wolfgang von Goethe

Wenn ein Mann erzählt, er sei durch harte Arbeit

reich geworden, frage ich ihn, durch wessen Arbeit. Donald Robert Perry Marquis O, mäßigt euch in euren Trunkenheiten! Leicht von der Lust nimmt sich der Schmerz ein Pfand. Gern mag der Tod durch's Reich der Freude schreiten, Gern drückt auf blum'ge Stirnen er die Hand. In Asche morgen und zerriß'nem Kleide, Gesenkten Hauptes wird der Freude Gedächtnis Vorwurf uns und Pein. Auf unsre Spiele folgen Leichenzüge; Uns können Saturnalien die Wiege, Weh' uns! allein von Totenliedern sein. Victor Marie Hugo Schattenspiel der Nacht. Aus den Tiefen der Seele drängt Wahrheit ans Licht. © Helga Schäferling Musik wäre die Sprache, die zwischen den Völkern Verständnis schaffen könnte. © Thomas Holtbernd Weshalb auch gegen Mode streiten? Regiert sie doch die ganze Welt. Alexander Sergejewitsch Puschkin Betrachtet man sich von außen, ändert sich die Perspektive, nicht zwangsläufig der Focus. © Toni Duppka Bildungslücken machen kritikdurchlässig. © Sieg...